Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Abwehrvorbereitungen der 4. Armee. 
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Einschießen großen Stils habe noch nicht begonnen. Es sei auch nicht zu 
erkennen, ob der Angriff gegen die ganze genannte Front oder nur gegen 
einen schmalen Streifen beabsichtigt sei; der feindliche Artillerieausmarsch 
passe für beides. Südlich von Warneton bis zum linken Armeeflügel 
lägen keine Anzeichen für einen Angriff vor. Den neuen Schlag werde 
der Feind jedenfalls planmäßig vorbereiten. „Trotz der feindlichen Über¬ 
legenheit sind die Kampsverhältnisse für uns günstig. Führung und 
Truppe sehen mit Vertrauen der Entwicklung der Lage entgegen." 
Fm Anschluß an die Besprechung wurde die Angrisssabsicht des Ma¬ 
rinekorps gegen den Brückenkopf von Nieuport erörtert. Tags daraus 
wurde ihm das Generalkommando des Gardekorps für seine Landsront 
überwiesen. Ob der vorgeschlagene Angriff durchgeführt werden solle, 
hing davon ab, inwieweit Kräfte verfügbar gemacht werden konnten. 
Am 27. Juni fand im Armee-Hauptquartier eine weitere Besprechung rr. g»»r. 
mit General von Kühl statt, der die von der Obersten Heeresleitung unter 
Übersendung eines Vorschlages der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz1) 
angeregte Frage vorlegte, ob es zweckmäßig und möglich sei, die vordere 
Stellung vor Beginn des Großkampfes zu räumen und zur Täuschung 
des Gegners als Vorstellung beseht zu halten. Er wies darauf hin, daß es 
in den seltensten Fällen gelinge, den ersten, monatelang vorbereiteten 
großen Schlag wirksam zu parieren. Oberbefehlshaber und Chef des 
Eeneralstabes der 4. Armee sprachen sich aber mit großer Entschiedenheit 
gegen solches Ausweichen aus. Oberst von Loßberg betonte, die Armee 
sei jetzt mit allem Notwendigen^) ausgestattet. „So gut hat noch nie eine 
Armee vor der Abwehrschlacht gestanden. Die Truppen und alle Divi¬ 
sionskommandeure sehen ihr mit voller Zuversicht entgegen." Die Gründe, 
die im einzelnen gegen das Ausweichen angeführt wurden, faßte die 
Heeresgruppe tags darauf in einer Meldung an die Oberste Heeresleitung 
zusammen. In ihr hieß es, daß ein Ausweichen bei den örtlichen Verhält¬ 
nissen nicht vorteilhaft sei. So weites Ausweichen, daß der Gegner 
zu neuem Artillerieausmarsch gezwungen werde, komme nicht in Frage, 
da man sonst die ganze Tiefe des eigenen Stellungssystems ausgeben 
müsse; dabei würde eine sehr ungünstige Einbuchtung entstehen, weil im 
Norden die Anlehnung an das Überschwemmungsgebiet, im Süden an 
den Kanal Dpern—Comines erhalten bleiben müsse. Geringeres Ab¬ 
setzen vom Feinde, um wenigstens die Vorbereitungen der Engländer 
gegen die I. Stellung auszuschalten, bringe empfindliche Nachteile für 
*) „Über die künftige Abwehr an der Westfront" vom 14. Juni 1917. 
®) In der Niederschrift über die Besprechung: „mit dem allernotwendigsten", ver¬ 
mutlich ein Schreibfehler.
	        
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