Volltext: Der Inn-Isengau 34. Heft 1933 (34. Heft / 1933)

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Volgents abwertz aufm Kirchweg bis gen Mauerschwang 
an des Huebers dafelbs gabesacker^ / 
Von danen gegen dem Jhnn auf dem Abwendet bis 
an des Wimbers von Mauerschwang Ländel / 
Alsdan gegen dem Schloß Guettenburg am Rain hinfiir 
bis an den Zaun / 
Lezlichen hinab bis an den Inftromb und an der Leutn 
hinumb bis an des vor im Anfang ernanten Gafteigers 
gründ und Eßter." 
Dieses ganze Gebiet stand im Eigentum des Hof- 
marksherrn: „In disem Hofmarchsgezirk (der sich rings 
herumb vast über eine halbe meil wegs erstreckt, ligt 
sonsten keiniger gründ (außer der Altweger hölzl), so 
ander orten stiftbar, sondern ist alles zum Schloß Guet 
tenburg gehörig". 
Es ist interessant, wie diese alte Hofmarksgreuze 
bei den außerhalb der Hofmark sitzenden Bauern heute 
noch fortlebt: Die Bauern zeigen eine mannigfaltige Ab 
wechslung in den Präpositionen, die die Richtung nach 
den umliegenden Orten und Höfen bezeichnen. So sagt 
z. B. der Geschwendnerbauer: „nach Schaching und 
Schnaudenberg num", „nach Ebing umi"; nach der 
Höhenlage: „nach Taufkirchen ausi", „nach Neukirchen 
und Mühldorf abi"; lediglich bei Kraiburg und Gutten- 
burg gebraucht er die Richtungsbezeichnung „nei" (hinein); 
bei Kraiburg lebt dabei sicher die Vorstellung des ge 
schlossenen Gebietes des mit der vollen Niedergerichts 
barkeit ausgestatteten Marktes — Kraiburg hatte den 
Burgfried — fort, bei Guttenburg der Gerichtsbezirk 
der geschlossenen Hofmark, der gegenüber den landge- 
richtischen Bauern besonders dadurch in Erscheinung trat, 
daß er ein eigenes Mautgebiet darstellte, und den selbst 
der Landrichter respektieren mußte, indem er den Hof 
marksbezirk — der Rat von Burghausen bezeichnet 
ihn einmal als ein „gewisses ausgezeigtes Gericht und 
1) - Kohlacker; der gleiche Stamm wie in dem Ortsnamen Ga- 
bersee; vgl. 2l. Mitterwi es er, Zur Geschichte von Gabersee, in 
„Der Änn-Zsengau", Jg. 1928, S. 71. Vollmann S. 42. 
2 ) Mundartlich „owanöl" - Nain; vgl. Vollmann, S. 40; be 
sonders häufig in der MUhldorfer Gegend gebräuchlich.
	        
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