Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Abwehrmaßnahmen der Rusien. 
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brechen und setzte das XXX. Korps umfassend von Norden, das XXXIX. 
und Teile des XII. Korps von Osten auf Derazno an. Auch dieser Angriff 
hatte vollen Erfolg; in mehrtägigen erbitterten Kämpfen wurden die ö.-u. 
4. und 1. Armee zum Abzug hinter den Styr und die untere Ikwa ge¬ 
zwungen. 
Während die 11. und 9. Armee nach Erfüllung ihrer Aufgabe in der ir. September 
Nacht zum 17. September in ihre früheren Stellungen am Sereth zurück- Mitte s«°ber. 
gingen, fetzte die 8. Armee ihren Angriff fort, stürmte am 23. September 
mit dem XXX. und XXXIX. Korps sowie der 4. Schützen-Division den 
Brückenkopf von Luck und setzte sich auf dem linken Styr-Afer fest. Zur 
gleichen Zeit machte sich aber eine neue Amfassungsoperation starker, von 
Norden auf Kolkt vorgehender deutscher Kräfte bemerkbar. Während das 
bis an den Stochod vorgegangene 4. Kavalleriekorps der 3. Armee (drei 
Kavallerie-Divisionen) allmählich auf die Wiesielucha und den Styr aus¬ 
wich, entzog General Brussilow seinen Nordflügel rechtzeitig der drohenden 
Gefahr durch Zurücknahme an den Kormin und hinter die Putilowka, wo 
er allen Anstürmen standhielt. 
Ende September sah die russische Heeresleitung die Lage an der Süd- 
westfront nicht mehr als gefährdet an. Der Generalstabschef, General 
Alexejew, wies darauf hin, daß der rechte Flügel der 8. Armee durch Ab¬ 
gaben der 9. Armee und durch Heranziehung der 125. Infanterie-Division 
aus dem Naume Starokonstantinow—ProskuronL) so stark gemacht werden 
könne, daß er jedem feindlichen Amsassungsversuch offensiv zu begegnen 
vermöge. Daraufhin verschob General Iwanow eine Division der 9. Armee 
in die Gegend nordwestlich von Nototto und befahl seinen Armeen, durch 
kurze Vorstöße den Gegner weiter zu schwächen, ehe er feine mitgenom¬ 
menen Verbände ordnen und wieder auffüllen konnte. Als Einleitung 
hierzu brach das inzwischen durch eine Infanterie-Division der 3. Armee2) 
verstärkte 4. Kavalleriekorps gemeinsam mit den beiden, nach Norden ge¬ 
zogenen Kavallerie-Divisionen des Generals Weljaschew, denen ein Regi¬ 
ment der 4. Schützen-Division beigegeben war, am 2. Oktober beiderseits 
der Bahn Sarny—Kowel über den Styr vor und warf die österreichisch- 
ungarische Kavallerie bis an und über die Straße Nowosiolki—Rudka 
Czerwiszcze zurück. Indessen mußte es den gewonnenen Boden schon nach 
wenigen Tagen wieder aufgeben. Auch die am 7. Oktober beginnenden 
Angriffe aller drei Armeen der russischen Südwestfront führten nur zu 
x)In diesem Raume (Karte 7) stand als Heeresreserve außer der 125. I. D. noch 
die „Schwarze Meer"°Vrig. der 100. I. D. 
2) Die 77. I. D. des vor der Landzunge von Pinsk stehenden XXXI. Korps 
(linkes Flügelkorps der 3. Armee).
	        
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