Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der rechte Heeresflügel von Mitte Juli bis zum Jahresende. 
auch mit ihrer Hilfe vermochte sich die 8. Armee der Umfassung nicht zu 
erwehren; in der Nacht zum 31. August mußte sie hinter den Styr weichen. 
Als an diesem Tage der Schulterpunkt Luck verlorenging, war auch der 
Styr-Abschmtt nicht mehr zu halten. General Vrussilow nahm seine Armee 
daher hinter die Putilowka und in die Linie Olyka—Murawica— 
Radziwillow zurück, vereinigte seine 3% Kavallerie-Divisionen zum Schutz 
der rechten Flanke in der Gegend von Derazno und ließ den wichtigen 
Vahnknotenpunkt Sarny durch eine verstärkte Brigade des XXXIX. Korps 
besetzen. Durch kurze Gegenstöße konnten die Österreicher und Ungarn vor 
der neuen Front zum Stehen gebracht werden; in der Armeemitte nördlich 
von Kozin gelang es dem VIII. Korps sogar, ihnen am 3. September einen 
empfindlichen Schlag zu versetzen. Die südwärts anschließende russische 
11. Armee hatte, nachdem sie in der Nacht zum 1. September bei Zloczow 
neuerdings durchbrochen worden war, ebenso wie ihre linke Nachbararmee, 
die 9., weiter zurückgehen müssen. Unter dem Schutze kampfkräftiger Nach¬ 
huten bezogen sie auf beiden Ufern des Sereth eine neue vorbereitete Wider¬ 
standslinie. General Iwanow schwächte alsdann den rechten Flügel der 
9. Armee um ein Korps — das XXX. —, das er beschleunigt nach Rowno 
fahren ließ. Che es jedoch hier zur Umfassung des österreichisch-ungarischen 
Nordflügels eingesetzt werden konnte, wurden die 8. und der rechte Flügel 
der 11. Armee wiederum geschlagen und hinter die Stubla und Ikwa sowie 
in die Linie Rydoml—Ihrowica zurückgedrängt. Der in den ersten Sep¬ 
tembertagen unternommene Vorstoß starker Kavallerie*) vom Komin, Styr 
und Stochod her gegen Flanke und Rücken der Österreicher und Ungarn 
hatte der schwer bedrängten Armee Vrussilow keine Erleichterung gebracht 
und schließlich mit dem Rückzug hinter die genannten Flüsse geendet. Hin¬ 
gegen entwickelte sich aus einem am 6. September begonnenen Entlastungs- 
angriff aus den Brückenköpfen von Tarnopol und Strusow die über Er¬ 
warten erfolgreiche Offensive der 11. Armee und des rechten Flügels 
der 9., durch die die Verbündeten unter schweren Verlusten bis zum 13. Sep¬ 
tember aus Nowe Aleksiniec sowie an die Wosuszka und Strypa zurück¬ 
geworfen wurden, was die Schwächung des österreichisch-ungarischen Nord- 
flügels zugunsten der angegriffenen Front zur Folge hatte. Tags darauf 
vermochten die inneren Flügel der 11. und 9. Armee sogar auf dem west¬ 
lichen Strypa-Ufer Fuß zu fassen. Jetzt konnte auch die 8. Armee zu dem 
längst beabsichtigten Gegenschlage ausholen. General Vrussilow ließ seine 
gesamte Kavallerie am 15. September vom Komin her südwestwärts vor- 
1) Das aus zwei Kavallerie-Divisionen der 8. Armee gebildete Kavalleriekorps 
Weljaschew und 1%von der 3. Armee zu Hilfe gesandte Kavallerie-Divisionen des 
4. Kavalleriekorps.
	        
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