586 Der rechte Heeresflügel von Mitte Juli bis zum Jahresende. auch mit ihrer Hilfe vermochte sich die 8. Armee der Umfassung nicht zu erwehren; in der Nacht zum 31. August mußte sie hinter den Styr weichen. Als an diesem Tage der Schulterpunkt Luck verlorenging, war auch der Styr-Abschmtt nicht mehr zu halten. General Vrussilow nahm seine Armee daher hinter die Putilowka und in die Linie Olyka—Murawica— Radziwillow zurück, vereinigte seine 3% Kavallerie-Divisionen zum Schutz der rechten Flanke in der Gegend von Derazno und ließ den wichtigen Vahnknotenpunkt Sarny durch eine verstärkte Brigade des XXXIX. Korps besetzen. Durch kurze Gegenstöße konnten die Österreicher und Ungarn vor der neuen Front zum Stehen gebracht werden; in der Armeemitte nördlich von Kozin gelang es dem VIII. Korps sogar, ihnen am 3. September einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Die südwärts anschließende russische 11. Armee hatte, nachdem sie in der Nacht zum 1. September bei Zloczow neuerdings durchbrochen worden war, ebenso wie ihre linke Nachbararmee, die 9., weiter zurückgehen müssen. Unter dem Schutze kampfkräftiger Nach¬ huten bezogen sie auf beiden Ufern des Sereth eine neue vorbereitete Wider¬ standslinie. General Iwanow schwächte alsdann den rechten Flügel der 9. Armee um ein Korps — das XXX. —, das er beschleunigt nach Rowno fahren ließ. Che es jedoch hier zur Umfassung des österreichisch-ungarischen Nordflügels eingesetzt werden konnte, wurden die 8. und der rechte Flügel der 11. Armee wiederum geschlagen und hinter die Stubla und Ikwa sowie in die Linie Rydoml—Ihrowica zurückgedrängt. Der in den ersten Sep¬ tembertagen unternommene Vorstoß starker Kavallerie*) vom Komin, Styr und Stochod her gegen Flanke und Rücken der Österreicher und Ungarn hatte der schwer bedrängten Armee Vrussilow keine Erleichterung gebracht und schließlich mit dem Rückzug hinter die genannten Flüsse geendet. Hin¬ gegen entwickelte sich aus einem am 6. September begonnenen Entlastungs- angriff aus den Brückenköpfen von Tarnopol und Strusow die über Er¬ warten erfolgreiche Offensive der 11. Armee und des rechten Flügels der 9., durch die die Verbündeten unter schweren Verlusten bis zum 13. Sep¬ tember aus Nowe Aleksiniec sowie an die Wosuszka und Strypa zurück¬ geworfen wurden, was die Schwächung des österreichisch-ungarischen Nord- flügels zugunsten der angegriffenen Front zur Folge hatte. Tags darauf vermochten die inneren Flügel der 11. und 9. Armee sogar auf dem west¬ lichen Strypa-Ufer Fuß zu fassen. Jetzt konnte auch die 8. Armee zu dem längst beabsichtigten Gegenschlage ausholen. General Vrussilow ließ seine gesamte Kavallerie am 15. September vom Komin her südwestwärts vor- 1) Das aus zwei Kavallerie-Divisionen der 8. Armee gebildete Kavalleriekorps Weljaschew und 1%von der 3. Armee zu Hilfe gesandte Kavallerie-Divisionen des 4. Kavalleriekorps.