Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Starke Gegenangriffe der Russen auf dem Ostufer der Weichsel. 
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lungen bei Zelechow, die von Fliegern gemeldet waren, ließen auf Fort¬ 
setzung ihrer Angriffe schließen. 
Obwohl die G r u p p e K ö v e ß vor Iwangorod am 1. August und in 
der Nacht zum 2. Erfolge errungen und sich an die feindliche Vorstellung 
herangeschoben hatte, hielt der zähe Widerstand der Russen auf dem östlichen 
Weichsel-Ufer vor dem Landwehrkorps auch am 2. August an. General¬ 
oberst von Conrad war nunmehr auf nochmalige Vorstellung des Generals 
von Falkenhayn geneigt, den Anträgen des Oberkommandos Woyrsch auf 
Verstärkung stattzugeben, und erklärte sich bereit, ihm die deutsche 
47. Reserve-Division der ö.-u. 4. Armee, allerdings erst nach Erreichen des 
Wieprz, zuzuführen. 
Auch der 3. August brachte noch keine fühlbare Entlastung. Zwar 3.biss.A«g«». 
zogen sich die Russen an diesem Tage am Südflügel des Landwehrkorps auf 
die Höhen östlich von Kruszyna zurück, nach wie vor hielten sie sich aber 
hartnäckig auf den Höhen südwestlich von Sobolew und Laskarzew am Ost- 
rande des Waldgebietes. Dagegen gelang es der Gruppe Köveß, sich an 
der Westfront von Iwangorod in den Besitz der russischen Vorstellung an 
der Straße Gniewoszow—Slowiki zu setzen. Gegen Abend schienen 
Sprengungen und Brände in Iwangorod auf die Räumung der Festung 
hinzudeuten. In der Nacht zum 4. August gaben die Russen tatsächlich die 
Westfront von Iwangorod preis und zogen sich auf das Ostufer der 
Weichsel in die Stadt und in einige veraltete, schon im Frieden aufgelassene 
Werke zurück. Generaloberst von Woyrsch ordnete daraufhin auf An¬ 
weisung der ö.-u. Heeresleitung die Bereitstellung einer Division der Gruppe 
Köveß zum Äbergang bei Kozienice an; gleichzeitig befahl aber General¬ 
oberst von Conrad im Einvernehmen mit General von Falkenhayn, daß die 
deutsche 47. Reserve-Division angesichts der „veränderten Lage bei Iwan¬ 
gorod" bei der ö.-u. 4. Armee zu verbleiben habe. 
Auch in den nächsten Tagen vermochte das Landwehrkorps den 
feindlichen Widerstand noch nicht völlig zu brechen. Immerhin wurden ört¬ 
liche Fortschritte erzielt. Im Laufe des 4. August nahm der linke Flügel 
das hartnäckig verteidigte Damirow, in der Nacht zum 5. August wurde auch 
nach Norden Raum gewonnen und damit der 22. Landwehr-Brigade endlich 
Luft geschafft, die sich, eng an die Weichsel angeklemmt, tagelang starker rus¬ 
sischer Angriffe hatte erwehren müssen. Auch in der Mitte gelang es, in die 
Höhenstellung südwestlich von Laskarzew einzubrechen und Vudy zu besetzen. 
Die Gruppe Köveß indessen versuchte vergeblich, das Ostufer bei 
Iwangorod zu gewinnen. Da die ö.-u. 35. Infanterie-Division am Morgen 
des 5. August ihre Versammlung bei Kozienice beendet hatte, beabsichtigte 
Generaloberst von Woyrsch nach kurzer Pause den Angriff auf dem Ostufer
	        
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