Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

378 Der Angriff des Oberbefehlshabers Ost gegen die russische Narew-Front. 
15. UNd 
16. August, 
17. und 
18. August. 
die anderen Fronten stattgefunden. Der Angriff sollte gegen den Abschnitt 
der Gruppen XV und XVI weitergeführt werden, von denen jede aus zwei 
Forts mit mehreren Zwischenwerken bestand, die durch Hindernisgürtel ver¬ 
bunden und gesichert waren. Schon in der Nacht zum 14. August vollzog 
die Artillerie den dazu nötigen Stellungswechsel und begann an diesem 
Tage das Zerstörungsseuer gegen alle Werke zwischen Wkra und 
Narew. 
Unter dem Eindruck der bisherigen deutschen Angriffserfolge räumten 
die Russen in der Nacht zum 15. August auf der ganzen Nordwestfront bis 
zur Weichsel ihre vorgeschobenen Stellungen. An der Angriffsfront selbst 
ging es aber zunächst nicht nach Wunsch vorwärts. Ein von General 
von Schalscha gegen das Fort XV a an der Eisenbahn angesetzter Sturm¬ 
versuch schlug fehl. General von Beseler erwog, unter diesen Umständen 
zum Sappenangriff überzugehen, ließ sich dann aber doch zu sofortiger 
Weiterführung des artilleristischen Angriffs und Wiederholung des Sturms 
am 16. August bestimmen. Nach planmäßiger stärkster Artillerievorbereitung 
gegen die Gruppen XV und XVI und einer anschließenden mehrstündigen 
Krise gelang abends der Sturm gegen die Gruppe XV; das Fort XV b 
wurde von der Brigade Pfeil genommen, die 500 Gefangene machte, 
Fort XVa, das stärkste Werk des ganzen Befestigungsgürtels, etwas später 
von der 21. Landwehr-Brigade; 2400 Gefangene und 19 Geschütze zählte 
die Gesamtbeute des Tages. Die gleichzeitigen Versuche gegen die West-, 
Süd- und Ostfront brachten zunächst noch keinen entscheidenden Fortschritt, 
doch ging der Gegner in der folgenden Nacht auch hier auf seine Panzer¬ 
gruppen zurück. 
Der für den 17. August nach starker Artillerievorbereitung gegen das 
Fort XVI a angesetzte neue Sturm führte die Brigade Pfeil nur bis auf 
das Glacis dieses Werkes, wo die Truppe erschöpft liegen blieb. General 
von Beseler wollte daher den 18. und 19. August zur weiteren Vorbereitung 
des Angriffs verwenden und den Sturm dann erst erneuern. Der Befehl 
dafür war schon gegeben, als der Gegner in der Nacht zum 18. August die 
Panzergruppen XIV und XVI unter Zurücklassung vieler Gefangener und 
zahlreichen Gerätes räumte. Kampflos konnten die deutschen Truppen bis 
zur Wkra folgen, hinter der sich der Gegner, gestützt auf die alten Forts, 
zu neuer Abwehr wieder gesetzt hatte. Noch am 18. August nahm die 
Angriffsartillerie das Feuer gegen diese Forts auf; die Infanterie der 
14. Landwehr-Division faßte auf dem westlichen Wkra-Afer Fuß. Der 
linke Flügel des Korps Dickhuth konnte, über das inzwischen ebenfalls 
vom Gegner verlassene Fort XIII c nach Süden vorgehend, Anschluß 
an sie gewinnen.
	        
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