Volltext: Der Sammler 6. Jahrg. 1910 (1910)

Uv. 10. — 6. Iahrg. Beilage jum „KchLrdinger Wochenblatt" 
Oktbv. 1S10. 
Mitteilungen des Vereines zur Erhaltung des Stadtmuseums und zur Erhaltung des bau 
lichen Charakters der Stadt Schärding. 
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Inhalt: Ehrende Anerkennung für den Obmann des Musealvereines durch die Sladtgemeinde. — 
Besuche des Stadtmuseums. — Volkskundliche Sammlung des Bezirkes Schärding. (Schluß.) 
Ehrende Anerkennung Mr den Obmann des wusealvereines 
durch die Stadtgemeinde. 
Wir lassen im Nachstehenden in wortgetreuer 
Wiederholung den Bericht des „Schärdinger Wochen 
blattes" vom 22. Oktober 1910 über die feierliche 
Uebergabe des Porträts des Musealvereinsobmannes 
durch den Bürgermeister Herrn Karl A l t m a n n 
an das Stadtmuseum folgen, damit die dem 
gesamten Wirken des Musealvereines gewidmeten 
anerkennenden Worte auch zur Kenntnis unserer 
auswärtigen Mitglieder gelangen. 
„Im herrlich mit Blumen und Girlanden 
geschmückten Beratungs-Saale unseres Rathauses 
versammelte sich am Mittwoch, den 19. Oktober 
d. I. um 4 Uhr nachmittags, der Gemeinde 
ausschuß und der Ausschuß des Musealvereines, 
um der feierlichen Uebergabe des wohlgetroffenen 
Porträts des Obmannes und Gründers des 
Musealvereins, des Herrn Vizebürgermeisters 
Eduard Kyrie beizuwohnen, das die dankbare Stadt 
gemeinde in Ausführung des Gemeinde-Ausschuß 
sitzungsbeschlusses vom 29. v Mts. hatte an 
fertigen lassen und welches bestimmt ist, in den 
Räumen unseres unter der umsichtigen Leitung des 
Genannten rasch emporblühenden Stadtmuseums 
aufbewahrt zu werden, um den fernsten Gene 
rationen ein Bild des Schöpfers des Museums zu 
überliefern. 
Dem höchst eindrucksvollen Akte wohnten 
auch Frl. Paula Kyrle, eine Tochter des Ge 
feierten und Frau k. k. Obersinanzratswitwe Bre 
sts l m e y e r , eine Schwester desselben, bei. 
Herr Bürgermeister K. Altmann ergriff, nach 
dem er die erschienenen Genieindeverlreler, den k. k. Be 
zirkshauptmann Alexander Wagner, Hochw. 
Herrn Stadtdechant Theodor L u g e r, sowie die 
Mitglieder des Musealvereinsausschusses und die 
Angehörigen des Gefeierten freundlichst begrüßt 
hatte, das Wort zu folgender Ansprache: 
„Sehr geehrter Herr Kyrle! In der Ge 
meindeausschußsitzung am 29. September l. I. 
wurde der einstimmige Beschluß gefaßt. Sie, 
sehr geehrter Herr Kyrle, als Gründer des 
städt. Museums für immerwährende Zeiten zu 
verewigen. tZch freue mich nun, daß es mir 
gegönnt ist,/diesen Beschluß heute zur Ausführung 
zu bringen, indem ich Ihr wohlgetroffenes Bild 
mit dem Bemerken übergebe, daß Sie dasselbe an 
geeigneter Stelle wie es für einen Gründer gebührt, 
im städtischen Museum anbringen lassen, um der jetz 
igen und kommenden Generation zu zeigen, was 
ein Mann mit rastlosem Eifer und Bienenfleiß imstoade 
ist, in so kurzer Zeit zu schaffen. Die Nachwelt wird 
uns dankbar sein für das kostbare Juwel, das 
wir ihr hinterlassen. Das städtische Museum hat 
heute schon in den Fachkreisen einen Namen, um 
den uns manch größere Stadt beneidet. Ich be 
nütze heute diesen Anlaß, dem Gründer unseres 
städt. Museums abermals für alles bereits Ge 
schaffene meinen herzlichsten Dank im Namen der 
Stadt und seiner Einwohner auszudrücken, die 
Bitte anknüpfend, daß der Eifer nicht erlahmen 
möge, und daß die reichen Erfahrungen, die Herr 
Kyrle gesammelt, dem Museum auch weiter zu 
widmen. Zugleich verspreche ich, den Ausschuß 
desselben kräftigst unterstützen zu wollen. So 
schließe ich mit dem Wunsche: Unser Gründer des 
städtischen Museums, Herr Eduard Kyrle, 
möge noch viele Jahre weiterwirken in voller Ge 
sundheit zur Freude seiner Familie und zur Freude 
der Gemeinde und des Museums!" 
Nachdem der Beifall, der den herzlichen 
Worten des Sprechers folgte, verklungen war, 
erwiderte der Gefeierte, in der ihm eigenen be 
scheidenen Weise: 
„Geehrte Herren! Geehrter Herr Bürger 
meister! Die Ehrung, die Sie mir heute zuteil 
werden lassen, geht über das verdiente Maß. Schon 
vor mehr als zehn Jahren haben Sie mir die höchste 
Auszeichnung zuteil werden lassen, indem Sie mich 
einstimmig zum Ehrenbürger meiner Vaterstadt er 
nannt haben, und kaum hat sich das Tor des
	        
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