Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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steinleiten, Schlierbach,Sierning, Steint aus, <3tetyt, billig« 
b u r g, W i m s b a ch. Der Weizen liefert dort sieben- bis achtfachen, Korn und Gerste 
neunfachen, Haber zehnfachen Samen, und darüber. Auch pflegt dort der Bauer- 
feinen Boden mit eben so viel Fleiß als Einsicht, und die Dörfer dieser Gegend bie- 
ten ein erfreuliches Bild ländlichen Wohlstandes. In den Distriktsconnnissariaten 
Spital, Klaus,Pernstein,Scharnstein, Losenstein,Ternberg, 
Steinbach, Weyer und St.Wolfgang stellt sich, durch die gebirgige Lage, 
und die damit verbundenen atmosphärischen Einflüsse das Verhältnis? minder gün¬ 
stig. Hier gibt die Winterfrucht höchstens vierfachen Samen, die Sommerfrucht 
kaum sechsfachen. Das Erträgniß des Bodens nährt die Bewohner trotz ihres ange- 
strengten Fleißes kaum V» Jahr. Den Überschuß müssen die Kreisschrannen liefern. 
Im Traunkreise besteht durchaus die sogenannte Dreifelderwirtschaft; zwei Jahre 
Körnerbau, im dritten Trattfelder zum Theile mit Klee, Erdäpfeln, Flachs, Kraut, 
Rüben u. s. w. bebaut. Der Wiesenbau ist reich und blühend. Seit 30 Jahren ver- 
legt man sich stark aufKleebau. Zur Erziehung und Kultur des Obstes hat fast jedes 
Haus einen Garten. Um St. Florian, Kirchdorf, Wartberg, Hall, 
Kremsmünster, Achleiten, Ried und Neyhofen werden jährlich viele 
tausend Eimer Cyder (Obstmost) erzeugt, ein Lieblingsgetränk derOberösterreicher. 
Erdäpfelbau wird nun, da man den unschätzbaren Werth dieses Knollengewächses 
erkannt hat, thätig betrieben. Pfarrer K n o l l im Hinterstoder hat große Verdienste 
um die Verbreitung dieser köstlichen Frucht. Bienenzucht wird hie und da betrie- 
ben. Weinbau besitzt der Kreis nicht. — DieVi eh zu ch t ist in einem Landstriche 
wie der Traunkreis natürlich von hoher Wichtigkeit. Die herrlichen Alpen des Krei- 
ses bieten den Heerden die besten Weiden. Mehr als 50,000 Kühe, und nahe an 
ebenso viele Schafe werden aufdiese sonnigen, kräuterreichen Matten getrieben. Al- 
penauffahrt und Abtrieb sind ländliche Feste für die ganze Bevölkerung der Alpen- 
dörfer. Die Thiere erscheinen bekränzt mit Blumen und Bändern, die Sennerin 
zieht im besten Staate auf. Die Heerden werden gewöhnlich im Mai auf die Alpen 
getrieben. Im September geschieht die Heimfahrt. Das Rindvieh ist schön, meist 
einheimischer Schlag. Das schönste kommt indessen aus der benachbarten Steyer- 
mark; der Laeticrnsnutzen der Heerden ist bedeutend. Im St. Wolfgangergebiete 
werden gute Käse gemacht. Die Spitäler oder Seebacher Schaf- und Ziegenkäse, 
mit Kräutern versetzt, hatten früher großen Abfatz. Im Comniissariate Schlierbach 
finden sich zwei eigeneKäsemacher. — Viel Schmalz und Butter wird nach Tern- 
berg zu Markte gebracht. — Die Schafe sind meist gewöhnlicher Landschlag. Doch 
findet man hie und da, besonders in Kremsmünster und Micheldorf, hungarifche,
	        
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