Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Westfront von Mitte April bis Ansang August 1915. 
sollte zur Verfügung des Generals Foch die marokkanische Division bei 
St. Pol ausgeladen werden. Sie trat zum XXXIII. Korps. 
Da trat ein Ereignis ein, das den Aufmarsch der Angriffsverbände in 
letzter Stunde zu durchkreuzen drohte. Völlig überraschend griff die 
deutsche 4. Armee im Z)pern-Vogen unter Verwendung von Kampf¬ 
gas an1). Nur unter äußerster Kraftanstrengung vermochten die hier kämp¬ 
fenden Truppen sich der drohenden Gefahr zu erwehren. Am einen Durch¬ 
bruch zu verhüten, erwies sich die schleunige Heranführung des General¬ 
kommandos des IX. Korps sowie der 18., 152. und 153. Infanterie-Division 
von der 10. Armee als dringend erforderlich. Als Ausgleich wurde vom 
Höchstkommandierenden am 27. April der Übertritt des XVII. Korps und 
der 53. Infanterie-Division von der 2. Armee zur 10. angeordnet. Das 
XVII. Korps übernahm den für das IX. Korps vorgesehenen Abschnitt 
nördlich von Arras, die dort zurückgebliebene 17. Infanterie-Division trat 
zum XVII. Korps über. Erst nach Entspannung der Kampflage bei Z)pern 
konnte der Höchstkommandierende am 4. Mai den Rücktritt des General¬ 
kommandos des IX. Korps und der 18. Infanterie-Division zur 10. Armee 
anordnen. General d'Arbal, der die 17. Infanterie-Division als Armee¬ 
reserve bereitgestellt hatte, löste daraufhin diese Division durch die 18. ab 
und schob das IX. Korps, das nunmehr aus der 17. und 58. Infanterie- 
Division bestehen sollte, auf dem linken Armeeflügel südlich von La Vassäe 
in die Kampffront ein. 
Am 30. April hatte General d'Arbal dem Höchstkommandierenden ge¬ 
meldet, daß die 10. Armee am 7. Mai zum Angriff bereit stehen werde. 
Vom englischen Oberbefehlshaber war am 3. Mai die Mitteilung ein¬ 
gegangen, daß dort der Angriff am 8. Mai erfolgen könne. General Ioffre 
sehte nunmehr für die 10. Armee den Beginn der Offensive auf 
den 7. Mai fest und erklärte sich mit dem von den Briten gewählten Zeit¬ 
punkt einverstanden. Infolge ungünstiger Witterung mußte indessen der 
Beginn des Angriffs auf den 9. Mai verschoben werden. 
Am den Angriff der 10. Armee wirksam zu unterstützen und die Kräfte 
des Gegners im Sinne der von General Foch gemachten Vorschläge zu 
feffeln, waren den Armeen der Mitte und des rechten Heeresflügels von der 
französischen Heeresleitung Angriffsunternehmungen mit begrenzten Zielen 
anbefohlen. König Albert von Belgien wurde am 5. Mai gebeten, in den 
entscheidenden Tagen vor Dixmude erhöhte Kampftätigkeit zu entfalten. 
In dem anzugreifenden deutschen Frontabschnitt von Loos bis Arras 
nahm die französische Führung — zutreffenderweise — vier Infanterie- 
*) S. 38 ff.
	        
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