54 Die Westfront von Mitte April bis Ansang August 1915. sollte zur Verfügung des Generals Foch die marokkanische Division bei St. Pol ausgeladen werden. Sie trat zum XXXIII. Korps. Da trat ein Ereignis ein, das den Aufmarsch der Angriffsverbände in letzter Stunde zu durchkreuzen drohte. Völlig überraschend griff die deutsche 4. Armee im Z)pern-Vogen unter Verwendung von Kampf¬ gas an1). Nur unter äußerster Kraftanstrengung vermochten die hier kämp¬ fenden Truppen sich der drohenden Gefahr zu erwehren. Am einen Durch¬ bruch zu verhüten, erwies sich die schleunige Heranführung des General¬ kommandos des IX. Korps sowie der 18., 152. und 153. Infanterie-Division von der 10. Armee als dringend erforderlich. Als Ausgleich wurde vom Höchstkommandierenden am 27. April der Übertritt des XVII. Korps und der 53. Infanterie-Division von der 2. Armee zur 10. angeordnet. Das XVII. Korps übernahm den für das IX. Korps vorgesehenen Abschnitt nördlich von Arras, die dort zurückgebliebene 17. Infanterie-Division trat zum XVII. Korps über. Erst nach Entspannung der Kampflage bei Z)pern konnte der Höchstkommandierende am 4. Mai den Rücktritt des General¬ kommandos des IX. Korps und der 18. Infanterie-Division zur 10. Armee anordnen. General d'Arbal, der die 17. Infanterie-Division als Armee¬ reserve bereitgestellt hatte, löste daraufhin diese Division durch die 18. ab und schob das IX. Korps, das nunmehr aus der 17. und 58. Infanterie- Division bestehen sollte, auf dem linken Armeeflügel südlich von La Vassäe in die Kampffront ein. Am 30. April hatte General d'Arbal dem Höchstkommandierenden ge¬ meldet, daß die 10. Armee am 7. Mai zum Angriff bereit stehen werde. Vom englischen Oberbefehlshaber war am 3. Mai die Mitteilung ein¬ gegangen, daß dort der Angriff am 8. Mai erfolgen könne. General Ioffre sehte nunmehr für die 10. Armee den Beginn der Offensive auf den 7. Mai fest und erklärte sich mit dem von den Briten gewählten Zeit¬ punkt einverstanden. Infolge ungünstiger Witterung mußte indessen der Beginn des Angriffs auf den 9. Mai verschoben werden. Am den Angriff der 10. Armee wirksam zu unterstützen und die Kräfte des Gegners im Sinne der von General Foch gemachten Vorschläge zu feffeln, waren den Armeen der Mitte und des rechten Heeresflügels von der französischen Heeresleitung Angriffsunternehmungen mit begrenzten Zielen anbefohlen. König Albert von Belgien wurde am 5. Mai gebeten, in den entscheidenden Tagen vor Dixmude erhöhte Kampftätigkeit zu entfalten. In dem anzugreifenden deutschen Frontabschnitt von Loos bis Arras nahm die französische Führung — zutreffenderweise — vier Infanterie- *) S. 38 ff.