Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Pläne der verbündeten Westgegner im Frühjahr. 
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Als im Laufe des Monats April der größte Teil der Division Fuchs 
und die von der Armee-Abteilung Falkenhausen zur Verfügung gestellte 
42. Kavallerie-Brigade der 7. Kavallerie-Division das Ober-Clsaß verlaffen 
hatten, trafen als Ersatz insgesamt 15 Bataillone, darunter die früher nach 
Antwerpen abgegebene 1. bayerische Landwehr-Brigade und zwei Jäger- 
Bataillone, sowie zehn Batterien ein. Diese Truppen wurden teils den schon 
bestehenden Landwehr-Divisionen eingegliedert, teils fanden sie zur Bildung 
einer neuen, der 12. Landwehr-Division, Verwendung, so daß die Armee- 
Abteilung Gaede Anfang Mai aus einer Reserve- und vier Landwehr- 
Divisionen bestand. 
2. Die Maßnahmen der französischen und englischen 
Führung bis Anfang Mai. 
Karten 1 und 3, Skizzen 3 und 4. Anlage 1. 
Der französischen ober st en Führung war es in den 
schweren Winterschlachten des Jahres 1914/15 nicht gelungen, ihren großen 
Offensivplan, der einen konzentrischen Angriff in der Champagne und im 
Artois zur Abschnürung des dazwischen liegenden deutschen Frontbogens 
zum Ziele hatte1), zu verwirklichen. Die Durchführung des beabsichtigten 
Angriffs im Artois war vornehmlich an der Weigerung des Feldmarschalls 
French gescheitert, die sofortige Ablösung des zur Teilnahme an der 
Offensive bestimmten französischen IX. und XX. Korps durch britische 
Kräfte zu veranlaßen-). Inzwischen waren im Artois die Vorbereitungen 
bei der französischen 10. Armee im Frühjahr 1915 fortgesetzt 
worden. An sich erschien eine baldige Durchführung erfolgverheißend, da 
die deutsche Heeresleitung, wie mit Sicherheit von seiten des französischen 
Generalstabes angenommen wurde, im Begriff stand, angesichts der Lage 
auf dem russischen Kriegsschauplatz, den Schwerpunkt der Kriegführung nach 
dem Osten zu verlegen'). Die zahlenmäßige Überlegenheit der Westmächte 
mußte ausgenutzt werden, um gleichzeitig die russische Kampffront zu ent¬ 
lasten. 
Über die Führung der Operationen hatte der Oberbefehlshaber der 
„Provisorischen Heeresgruppe Nord", General F o ch , dem Höchstkomman¬ 
dierenden, General Ioffre, eingehende Vorschläge unterbreitet. Eine Ent¬ 
scheidung, so hieß es in einer von ihm am 19. März vorgelegten Denk¬ 
schrift, könne nur durch Angriff erzielt werden. Bei den gegenwärtigen 
Verhältnissen des Stellungskrieges verspräche ein solcher nur dann Erfolg, 
0 Band VI, S. 384. — 2) Band VII, S. 56/57. — 3) Band VII, S. 40. 
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