Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
Dniester ausgreifenden Vorgehen der Südarmee Einhalt zu tun, starke 
Kräfte in der Gegend um Litynia zum Gegenstoß zusammengezogen. Als 
Flankenschuh hiergegen war bei der 2. Armee eine besondere Kampfgruppe 
unter Feldmarschalleutnant von Kornhaber gebildet worden, die bis zum 
12. Juni den Feind werfen sollte, um dann am 13. Juni mit Beginn der 
allgemeinen Offensive sich der 2. Armee wieder anzuschließen. 
Die ö.-u. 4. Armee des Generals der Infanterie Erzherzogs Josef 
Ferdinand sollte im unmittelbaren Anschluß an den Vorstoß des linken 
Flügels der 11. Armee auf Sieniawa am 12. Juni den San zwischen 
Sieniawa und Alanow mit möglichst starken Kräften in Richtung auf 
Rawa Ruska—Narol Miasto überschreiten und am Tanew-Abschnitt die 
Deckung der linken Flanke übernehmen. Für die Eröffnung der Offensive 
über den San war der Armee bereits am 9. Juni die deutsche 22. Infan¬ 
terie-Division unterstellt worden, um sie am rechten Flügel beim ö.-u. 
XVII. Korps einzusetzen. Das Korpskommando befahl der Division für 
den 12. Juni den frontalen Angriff über den San auf der Strecke Luba- 
czowka-Mündung—Lezachow. Der Divisionskommandeur, Generalleut¬ 
nant Dieffenbach, bat jedoch, die im Lubaczowka—San-Winkel erkannten 
starken Stützpunkte auch von Süden her angreifen zu dürfen, worauf seiner 
Division der Raum bis östlich von Manasterz zugewiesen wurde. Die 
Division sollte dann in der Nacht zum 14. Juni vom XVII. Korps abgelöst 
werden und dem linken Flügel der 11. Armee folgen. Im übrigen wies 
Generaloberst von Mackensen die 4. Armee auf die Notwendigkeit eines 
gleichzeitigen frontalen Angriffs gegen die San-Front hin. Beim weiteren 
Vorgehen nach Osten rechnete er mit einem Offensivstoß des Feindes gegen 
die linke Flanke der 11. Armee. „Gegen diese Möglichkeit gilt es, das 
Vorgehen der 11. Armee zu decken", so legte Oberst von Seeckt in einem 
Schreiben an das Oberkommando der 4. Armee dar, „denn muß sie selbst 
frühzeitig eigene Kräfte abzweigen, so erlahmt ihre Stoßkraft nach Osten." 
Die 4. Armee sollte daher von vornherein möglichst geringe Kräfte für die 
Defensivaufgabe am Tanew-Abschnitt vorsehen. Erzherzog Josef Ferdinand 
beabsichtigte, den Vormarsch der 11. Armee bis Cewkow durch das XVII. 
und IX. Korps und von dort bis Cieszanow durch das XVII. Korps be¬ 
gleiten zu lassen. Zwei weitere Divisionen sollten in zweiter Linie 
folgen. 
Das Oberkommando der bisherigen ö.-u. 3. Armee übernahm die 
Führung der Gruppe Kirchbach aus dem westlichen Weichsel-Afer, aus der 
wieder eine selbständige ö.-u. 1. Armee gebildet wurde.
	        
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