Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
Bereits am 14. Mai sahen sich die 3. Arm e e und der rechte Flügel 
der 8. angegriffen. Zn der Nacht zum 16. Mai mußte das XXIV. Korps 
der 3. Armee den Brückenkopf von Iaroslau aufgeben und im Abschnitt 
Lubaczowka-Mündung—Wietlin hinter den San zurückgehen. General 
Iwanow befahl am 16. Mai hartnäckigste Verteidigung der Gesamtfront; 
an der stark bedrohten San-Linie sollte sie mit einer Gegenoffensive ver¬ 
bunden werden. Hierzu wurde der Übertritt der beiden linken Flügelkorps 
(XXI. und XII.) der 3. Armee zur 8. angeordnet, die 3. dafür durch die 
von der Nordwestfront soeben eingetroffene 8. Division des XV. Korps ver¬ 
stärkt. Die 8. Armee sollte mit Teilen aus Przemysl heraus in die Flanke 
des dem XXI. und XII. Korps am San gegenüberstehenden Feindes vor¬ 
stoßen. Die Führung im Brennpunkt des Kampfes an der Südwestfront 
ging damit an General Vrussilow über. 
Indesien schon am 16. und 17. Mai trat ein neuer Rückschlag bei 
der 3. Armee ein: die deutsche 11. Armee warf das XXIV. und 
III. kaukasische Korps zurück und überschritt selbst bei Iaroslau und unter¬ 
halb den San. General Iwanow sah sich daher gezwungen, die 3. Armee 
durch ein zusammengesetztes Korps (3. kaukasische Schützen-Division des in 
Heeresreserve bei Lemberg stehenden V. kaukasischen Korps, 77. Infanterie- 
Division von der Nordwestfront und eine Kavallerie-Division) zu stützen, 
das zunächst im Raum südwestlich von Lubaczow versammelt wurde. Er 
befahl, den Gegner wieder über den San zurückzuwerfen. 
Obwohl die 8. Armee diesen Gegenangriff durch Vorgehen be¬ 
sonders gegen Iaroslau unterstützte, mißlang er am 19. Mai; das 
XXIV. Korps wurde sogar an der Lubaczowka eingedrückt. In die da¬ 
durch zwischen diesem und dem III. kaukasischen Korps entstandene Lücke 
mußte General Radko Dmitrijew schleunigst die 77. Infanterie-Division 
und einen großen Teil seiner Kavallerie (7., 11., 16. Kavallerie-Division, 
3. Don- und 3. kaukasische Kosaken-Division) einschieben. Zur weiteren 
Stützung seines linken Flügels wurde am 20. Mai auch noch das V. kau¬ 
kasische Korps (3. kaukasische Schützen-Division und zwei Kuban-Fuß- 
kosaken-Vrigaden) hier eingesetzt. 
Inzwischen war aber auch die Stellung der 8. Armee südlich von Prze- 
mysl von der ö.-u. 3. Armee teilweise eingedrückt worden. General Iwanow 
sah die Lage jetzt für so ernst an, daß er sich in der Nacht zum 21. Mai zur 
Räumung der Festung entschloß. Da indessen der Druck der Verbündeten am 
San nachließ und die Lage der 3. Armee sich festigte, wurde die Räumung 
zunächst noch aufgeschoben. Als Verstärkung wurden der Südwestfront die 
20. Infanterie-Division vom Kaukasus sowie die 3. Garde-Infanterie-Divi-
	        
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