Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
rationen über den Fluß hinaus mit ihrem rechten Flügel die Richtung auf 
Lemberg einschlagen zu können. Die Wegnahme der Festung, sei es durch 
Handstreich, sei es durch planmäßigen Angriff, war Aufgabe der rechts 
benachbarten ö.-u. 3. Armee. Im übrigen sollte aber auch diese von vorn¬ 
herein ihren Schwerpunkt im Zusammenwirken mit der ö.-u. 2. Armee in 
den Raum südöstlich von Przemysl legen. 
Der Zielsetzung für die 11. Armee entsprach es durchaus, daß General¬ 
oberst von Mackensen zu dem Vorstoß über den San bei Jaroslau möglichst 
starke Kräfte nach der Mitte zusammenfaßte und auch seinen schwach ge¬ 
haltenen rechten Flügel nur mit defensivem FlankenschuH gegen die Festung 
betraute. Den ersten Anstoß zu einer Änderung dieser Aufgabe brachte am 
18. Mai die Anregung des Generals von Falkenhayn, aus dem inzwischen 
gewonnenen Brückenkopf von Jaroslau nach Süd osten beiderseits der 
Wisznia durchzubrechen. Gewiß war dabei noch keineswegs an einen 
Angriff des rechten Flügels der 11. Armee gegen die Nordfront der Festung 
gedacht, vielmehr an das Durchschneiden ihrer rückwärtigen Verbindungen 
und an die operative Entlastung der rechts benachbarten Armeen des Ver¬ 
bündeten, deren Offensive fast zum Stillstand gekommen war. Indessen so 
sehr Generaloberst von Mackensen auch bestrebt war, bei der Durchführung 
dieser Anregung das Schwergewicht des Stoßes in südöstliche Richtung auf 
Mosciska zu legen, so ließ sich doch nicht vermeiden, daß sein rechter Flügel 
nunmehr in enge Berührung mit der Festung trat. Zunächst glaubte man 
dabei noch, sich auf die Abschließung ihrer Nordfront beschränken zu können. 
Der starke Widerstand aber, den die hiermit beauftragte 11. bayerische 
Infanterie-Division fand, ließ Generaloberst von Mackensen die taktische 
Mitwirkung des um die 119. Infanterie-Division verstärkten XXXXT. Re- 
servekorps wünschenswert erscheinen. Aus den geringen Fortschritten der 
rechten Nachbararmee sowohl gegen Przemysl selbst als auch beim Vor¬ 
dringen gegen den Raum östlich davon ergab sich dann, wenn auch gewiß 
nicht zwangsläufig, so doch begreiflicherweise, der Entschluß, die Festung 
durch Angriff auf ihre Nordfront schnell zu Fall zu bringen. Am des 
Erfolges sicher zu sein, glaubte der Armeesührer auch hierbei auf eine 
wenigstens mittelbare Unterstützung durch das XXXXI. Reservekorps nicht 
verzichten zu können. Dadurch ging dem Stoß gegen die rückwärtigen Ver¬ 
bindungen ein nicht unerheblicher Teil seiner ursprünglichen Kraft verloren. 
Hierfür einen Ausgleich zu schaffen durch Zuführung anderer Verbände, 
verbot die Rücksicht auf die bedenkliche Lage, in die gleichzeitig die linke 
Nachbararmee geraten war. Am hierbei die Nordflanke der 11. Armee zu 
sichern, mußten der Stoßgruppe Francois sogar nicht unbeträchtliche Teile 
entzogen werden.
	        
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