Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Kräfteverteilung der russischen Südwestfront Mitte Mai. 
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So kam es, daß das schließliche Ergebnis hinter der vom Armee- 
Oberkommando anfangs scharf betonten und auch von General von Fran¬ 
cois zäh verfolgten Absicht, durch Vorstoß nach Südosten die Festung zu 
umklammern und damit die Besatzung samt dem reichen Kriegsmaterial') 
in die Hand zu bekommen, zurückblieb. Das wurde freilich ausgewogen 
durch die für den Fortgang der Operationen entscheidende Tatsache, daß 
endlich das Hindernis beseitigt war, das bisher dem unmittelbaren Zu- 
sammenwirken der 11. Armee und ihrer rechten Nachbararmee im Wege ge¬ 
standen hatte. Die Verkürzung der Front machte Kräfte zu anderweitiger 
Verwendung frei. Neben diesem operativen Vorteil bedeutete der Fall 
von Przemysl aber auch einen neuen, hoch zu bewertenden moralischen Er¬ 
folg der verbündeten Heere. 
5. Die russische Südwestfront von Mitte Mai bis Anfang Juni?) 
Karten 5 und 6, Skizzen 13 und 14. 
Um Mitte Mai hatte die russische Südwestfront unter 
General Iwanow, in fünf Armeen gegliedert, zwischen der Pilica und der 
rumänischen Grenze zu neuen Kämpfen bereitgestandenP. 
4. Armee (General Cwert: XIV., XVI., Grenadier-, XXV., XXXI. 
Korps): 10 Infanterie-Divisionen, 5 Landwehr-Brigaden, 
2y2 Kavallerie-Divisionen; 
3. Armee (General Radko Dmitrijew, vom 20. Mai an General Lösch: 
IX., X., III. kaukasisches, XXIV., XXI., XII. Korps): 
201/2 Infanterie-Divisionen, 5 Landwehr-Brigaden, 5%Kaval¬ 
lerie-Divisionen; 
8. Armee (General Vrussilow: VIII., XVII., XXVIII., VII. Korps): 
10% Infanterie-Divisionen, 1 Landwehr-Brigade, 1% Kaval¬ 
lerie-Divisionen; 
11. Armee (General Schtscherbatschew: XXII., XVIII. Korps): 6% In¬ 
fanterie-Divisionen, 1 Landwehr-Brigade; 
9. Armee (General Letschizki: XI., XXX., XXXIII. Korps, 2. und 
3. Kavalleriekorps, XXXII. Korps: 9 Infanterie-Divisionen, 
6 Landwehr-Brigaden, 8 Kavallerie-Divisionen. 
') 3m Verlaufe der Kämpfe um Przemysl wurden von den Angriffstruppen des 
Generals von Kneußl insgesamt etwa 8300 Gefangene eingebracht. Ferner fielen 
ihnen die in den Forts eingebauten Geschütze, meist zerstört, sowie ein großes Lager 
unbrauchbar gemachter ö.°u. Beute-Geschütze in die Hand. 
2) Vgl. Band VII, S. 435/36. 
8) Karte 18, Band VII, zeigt Frontverlauf und Armeegrenzen. Die Zu- 
sammensehung der einzelnen Armeen enthält einige Änderungen gegen Karte 18.
	        
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