Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Kompagnien in nordwestlicher Richtung, während die 12. Feldkompagnie links 
umfassend das Wäldchen, aus welchem das russische Feuer kam, anzugreifen hatte. 
Zu gleicher Zeit hatte das 1.Feldbataillon mit der 1. Feldkompagnie die 
Höhe südlich der Höhe 260 erreicht, kam aber hier vor den guteingegrabenen 
russischen Linien, die durch Feuer jede Bewegung niederhielten, zum Stehen. 
Um 1(1 Uhr vormittags war die Vorrückung überall festgelaufen. Der 
Kommandant des 3. Feldbataillons, Major P l a n i s c i g erbat beim links 
benachbarten 1. Feldbataillon eine Unterstützung von der Höhe 260 aus. Da 
sie aber vom Bataillon selbst nicht beigestellt werden konnte, wurde die dem 
1. Feldbataillon unterstellte 4. Feldkompagnie des JR. 65 zum linksumfassenden 
Angriff auf 260 beordert. Der ohne Artillerieunterstützung angesetzte Angriff 
drang jedoch nicht durch. Die Kompagnie konnte nur eine Hackenstellung im 
Anschlüsse an die 1. Feldkompagnie gegen Höhe 260 bilden. 
Nun sollte die 2. Feldkompagnie (Hauptmann Baron Pirquet) den 
umfassenden Augriff durchführen. Gleichzeitig erhielt auch das in Reserve 
befindliche 2. Feldbataillon von Oberst Vonbank um 10 Uhr 30 den Auftrag, 
den russischen linken Flügel bei Wierzbno anzugreifen. 
Der Bataillonskommandant Hauptmann Baron B u s f ch e hatte jedoch 
bereits vor einer halben Stunde selbsttätig den Angriffsbefehl gegeben und 
meldete, daß er schon im Kampfe stehe, aber nur schwer vorwärtskomme. 
Erst um 4 Uhr nachmittags gelang es ihm, mit der aus der 6. und 8. 
kombinierten 8. Feldkompagnie (Hauptmann v. B o n v a r d), unterstützt von 
der halben 7. und der halben 4/65 Kompagnie, nach heftigem Straßenkampf einen 
Teil des Ortes und die Höhen östlich davon in Besitz zu nehmen. 
Das Bataillon machte etwa 200 Gefangene, hatte aber im Häuserkampf 
starke Verluste erlitten. Nun schritt der Angriff auf der ganzen Regimentsfront 
vorwärts. 
Es gelang der 1. Feldkompagnie die Höhe 260 zu besetzen, das 3. Bataillon 
erreichte die Denkmalshöhe. Im Räume zwischen dem 1. und dem 3. Feldbataillon 
schoben sich zwei Kompagnien des JR. 65 ein und besetzten den Waldrand. 
Auch der linke Flügel der 121. Jnfanterie-Brigade war unterdessen durch 
den Ort Wierzbno vorgekommen. 
Das 2. Feldbataillon besetzte schließlich mit der kombinierten 7. und 8. Feld- 
kompagnie den Nordrand des Ortes und die Höhen östlich davon, mußte 
jedoch vorübergehend die Stellung wieder räumen, da es durch eigenes Artillerie- 
feuer stark gefährdet wurde. Erst um 9 Uhr abends konnten die Stellungen 
neuerdings bezogen werden. 
Die Russen schienen gegen Abend einen weiteren Widerstand aufzugeben. 
Trotzdem konnte wegen eingetretener Dunkelheit der Angriff nicht mehr fortgesetzt 
'• werben; er sollte erst am nächsten Tage um 5. Uhr früh wieder beginnen. 
d) Gefecht bei Proszowice vom 21. bis 24. November 1914. 
An der linken Flanke des Regiments stand das II 1/1 TIN. (Hauptmann 
Boge l), das durch das 1/1 TJR. verstärkt worden war. 
Diese zwei Bataillone und das 11/3 TJR. (Hauptmann Br. B u s s ch e), 
bildeten die Gruppe Hauptmann F ö ß l. Beim Angriff dieser am 21. November 
früh sollte das 11/3 TJR. als Reserve folgen und den linken Flügel der 
121. Jnfanterie-Brigade schützen. Da die Russen sich jedoch gänzlich zurückgezogen 
hatten, kam es nicht mehr zum Angriff. In den Vormittagsstunden waren noch 
am Horizonte starke feindliche Marschkolonnen im Abmärsche sichtbar. 
Das Regiment rückte in weiterer Folge mit dem 1. und'3. Feldbataillon bis 
auf die Höhen südlich Proszowice vor, wo es um 2 Uhr nachmittags zum 
Schutze gegen etwa einsetzendes russisches Artilleriefeuer Stellungen aushob.
	        
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