Volltext: Die Apotheke "zum schwarzen Adler" in Linz

16 
in mehreren Stadtapotheken, um Land und Leute kennen zu 
lernen und sich in ihrer Kunst zu vervollkommnen. Franz 
Theophil kaufte im Februar 1697 die Apotheke „zum schwarzen 
Adler" in Wien auf dem Kohlmarkte um 18.000 fl. und 
1700 auch das Rurdell-Haus, in dem sie sich befand, 
um 12.200 fl. und vermählte sich 1699 mit der „wohledel- 
gebornen Jungfrau" Anna Felizitas, Tochter des sei. Stephan 
Schuster, Seniors des inneren Rates und gewesten Bürger 
meisters von Wien, und seiner Frau Maria Sophia, geborenen 
Guckenberger. Er kam schon 1702 in den äußeren Rat der 
Stadt. Von seinen zehn Kindern starben sechs in den Kinder 
jahren, meist an den Blattern, sein 1712 geborener Sohn 
Johann Leopold Anton wurde 1735 Weltpriester, seine älteste 
Tochter Maria Sophia vermählte sich 1722 mit dem niederöst. 
Regierungs-Sekretär Anton Fichtl, und seine Tochter Maria 
Magdalena 1727 mit dem niederöst. Kameral-Verwandten 
und gräfl. Hoyos'schen Sekretär Franz Anton Möller. Sein 
1714 geborener Sohn Wilhelm Josef Stephan hätte, als er 
1736 im 69. Lebensjahre an Schlagfluß gestorben, die 
Apotheke übernehmen sollen. Da er aber dazu nicht capax 
war, obwohl er die Kunst gelernt hatte, so wurde sie verkauft*). 
Johann Wilhelm übernahm die väterliche Apotheke 
am Hofberg am 1. Februar 1701 „mit den Medicinalien 
nebst Materialwaren samt denen dazugehörigen Instrumenten 
und vasibus, dem Laboratorium und Aquarium und dem 
unteren Stocke" um 6600 fl., resp. 5500 fl., da sein mütter 
liches Erbe 1000 fl. betrug, worauf er am 9. Mai darauf 
seinen Ehrentag mit Maria Hartmayr, Tochter des gew. 
bürgl. Gastgebers Simon Hartmayr, hielt. Den alten Vater 
Justus zog es wieder in die Welt hinaus. Da ereilte ihn 
aber auf einer Reise nach Wien am 27. Oktober 1702 zu 
Stockstall in Niederösterreich ein gäher Tod im 73. Lebens- 
*) Seine Frau war 1731, nachdem er mit ihr mehr als 32 Jahre 
„in Liebe gehausel", gestorben. Geneal. Pf Bl. 1l ff. Das Verhältnis 
zwischen den Eltern und Geschwistern war ein sehr herzliches. Die Ge 
schwister kamen bei Familien-Ereignissen gerne zusammen, wie Frau 
Tunz in ihren Aufzeichnungen öfters anmerkt. Auch in geschäftl. Be 
ziehung fand zwischen den Brüdern ein reger Verkehr statt So schreibt 
u. a. Fr. Theophil nach Linz, daß er das Nitrum alkalisatum selbst 
im großen herstelle und jährlich dem durchlaucht. Deutschmeister davon 
einige Pfund nach Breslau schicken müsse. „Der hat seinen Glauben, 
daß ers nirgends so gut bekomme als bei mir. Muß ihn also bei dessen 
Glauben lassen." Für den Eimer Lauge zahlte er 9 fl u^w.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.