Volltext: Waizenkirchen

Wohllhäligkeilülinstallen in Wnizenkirchen. 
Bnrgerspital 
In ben Marktstatnten von 1593 erscheint ein Siechenhaus unb 
Siechenmeister. Die Spitalrechnung luurbc bou Lichtmesseil 31t Licht¬ 
messen ausgenommen. Die älteste ber Spitalrechmmgen von 1024—26 
ist von Lnbwig' Hohenfelber in Weibenholz gefertigt. Das Spitalver¬ 
mögen betrng 1641 3094 Gulben. .Das Werk lanberlvärtig Bestell- 
nitb bessere Erbannng bes hiesigen Spitales) vergeht nicht, sonbern 
benfet ber Sach fleißig nach nnb berebet euch auch mit anberen, wie es 
füglich unb sürberlich anzustellen sein möchte, bann ich gerne in meinem 
Leben ein .wohlbestelltes Spital auf zwölf Personen, so unter ber 
Herrschaft burch Unglück verarmen, anrichten wolltet So schrieb ber 
Lanbeshanptmann Hans Lnbwig Graf Kuefstein mit 15. Oetober 1641 
an seinen Pfleger Abolph Freyschlag in Weibenholz. Der Entschluss 
kam zur Ausführung. 
Das Spital befaub sich vor Zeiten auf bem Hause Nr. 81. Nach 
ber Erbauung bes neuen Spitales würbe bieses Haus im Jahre 1653 
an Tobias Steinbl verkauft. Um bas Jahr 1644 erwarben bic 
Spitalverwalter Michael Hueber, Gastwirt Nr. 57, unb Michael Götz, 
Hafner Nr. 7, von Hans Hoffmanu, Leberer Nr. 78, zur Erbauung 
bes neuen Spitales ein Grunbstück, bie sogenannte Alanbwiese, um 
120 Gulben. Auf ber Norbwestseite bieser Wiese baute Hans Lnbwig 
Graf von Kuefstein bas neue Spital Nr. 89 gegen bas Jahr 1646. 
Die Kosten beliefen sich auf 1077 Gulben. Der Rest ber Wiese würbe 
an Hans Fuchs, Bäcker Haus Nr. 59, verkauft. Desgleichen verkaufte 
ber Spitalverwalter Michael Götz im Jahre 1653 bie Spital-Hoch 
Point ant Schulfelb an ben Gastwirt Nr. 57, bamals auch Markt¬ 
richter Michael Hueber um 170 Gulben. Neben bem Spitale erhebt 
sich ein nettes Kirchlein im Stile ber bantaltgen Zeit. Es birgt bic 
Gebeine bes hl. Märtyrers Felix. Der Thurm erhielt im Jahre 1872 
einen neuen Blitzableiter (Heub., 135, 177, 185). 
Welche Bestimmung hatte bas Spital? Wahrscheinlich ist ber 
Kuefstein'sche Stiftbrief in ben verschobenen Bränben verloren gegangen. 
Im Jahre 1756 war ein solcher nicht mehr vorhanben. Am 8. Mai 
1756 erließ bie k. k. Kammer in Oberösterreich ein Patent, es sollten von 
allen Spitälern unb Stiftungen mit beträchtlichen Capitalien ohne 3gunba 
tions--Instrumenta6 nach bem bmnaltgen Staub bes Vermögens neue 
Stiftbriefe errichtet werben. Am 20. Juni 1756 richtete Johann Philiberi 
Reichsgraf von Fieger als Abuunistrator ber Herrschaft Weibenholz 
einen neuen Stiftbrief auf. Seine Bestimmungen lauten: 
1. Die Räumlichkeiten bes Spitales reichen für eilf Personen. 
Diese, männlichen ober weiblichen Geschlechtes, müssen christlichen Lebens 
wanbels sein. Ohne Erlaubnis bürfen sie über Nacht nicht ausbleiben. 
Das Spital wirb im Winter b. i. von Michaeli bis Georgi um 7 Uhr, 
im Sommer um 9 Uhr gesperrt. Eine ber Bürgerschaft abträgliche 
Hantierung bürfen bie Spitaler nicht treiben, Ihr Vermögen verfällt
	        
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