Einnahme von Riga. Vorbereitungen.
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der Front zwischen Riga und der kurländischen Aa noch etwa acht Divi¬
sionen. Diese letzteren galt es abzuschneiden. Die Entscheidung lag daher,
wie General von Hutier in den Weisungen für den Angriff aussprach,
an der von Riga nach Osten führenden großen Straße, und sie schien erst
gesichert, wenn auch die längs dieser Straße von Nordosten zu erwarten¬
den russischen Verstärkungen abgewiesen waren.
Erstes Ziel war, an einer Stelle mit starken Kräften das vom Gegner
einstweilen nur schwach besetzte nördliche Düna-üser zu gewinnen. Die
hierfür in Aussicht genommenen Übergangsstellen bei Borkowitz, Gut
Üxkül und Dünhof lagen nur je zwei bis drei Kilometer voneinander
entfernt. Der Fluß hat hier 350 Meter Mindestbreite, aber nur geringe
Strömung. Das Süduser bot die Möglichkeit verdeckter Annäherung, das
flach ansteigende Nordufer war bis gegen die Eisenbahn Friedrichstadt—
Riga hin übersichtlicher. Auf im ganzen etwa fünf Kilometer Frontbreite
sollten unter Leitung des Generalleutnants von Berrer (Generalkom¬
mando z. b. D. 51) nach stärkster Artillerievorbereitung zunächst drei aus¬
gesuchte Stoßdivisionen übergehen; die bisher in diesem Abschnitt ein¬
gesetzte Stellungsdivision hatte ihnen sogleich zu folgen. Nächste Ausgabe
war die Gewinnung eines ausreichenden Brückenkopfes, wenn möglich
auch schon von Übergängen über den Kl. Iägel. Über die Düna sollten
drei Brücken geschlagen werden. In der Frühe des zweiten Tages hatten
drei bis vier inzwischen herangekommene weitere Divisionen überzugehen;
jenseits des Flusses sollten dann drei Gruppen unter je einem General¬
kommando gebildet werden, die den Angriff mit möglichster Beschleunigung
vor allem nach Norden weiter vortrugen. Weitere Divisionen und Heeres¬
kavallerie sollten folgen1).
l) Gliederung der Angriffstruppen am I. Sept. früh:
Für den Düna-Übergang.
1. Treffen: . Gen. Kdo. 51: Genlt. v. Berrer mit 19. R. D., 14. b. u. 2. E. Z. D., Anfänge
nahe den Übergangsstellen; ihnen folgend 203. F. D. (bisherige Stellungsdivision).
2. Treffen: 1. G. g. D., 42. F. D., G. E. Div., Anfänge durchschnitt!. 10 km von den Über¬
gangsstellen entfernt; 2. b. L. D., bisherige Stellungsdivision östlich der Übergangsstelle.
ö. Treffen: 20. g. D., 75. R. D., Heereskav. (1. K. D., L.-Hus. u. 17. Kav. Brig.) und 202. g. D.
an der Bahn gakobstadt-Mitau; 77. R. D. im Anrollen.
Feuervorbereitung: 615 Geschütze (davon 251 schwere u. schwerste), 544 931.28. (davon 220
nuttl. u. schwere).
übersehen und Brückenbau: 29 Pi., 8 Arm.-Komp., 9 Korps-, 15 Div.Br.Trs.
LuststreitkrSfte: etwa 90 Flugzeuge.
©egen die russischen Stellungen westlich von Riga:
Bisherige Stellungsbesahung:
1.9t. S.
®en. Kdo. 60: Genlt. von Pappritz mit 22. L. D. u. 205. F. D.
Weltkrieg. XIII. Sb. iq