Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Einnahme von Riga. Der Düna-Übergang. 
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Gruppen gebildet'). Unterdessen ergab die Luftaufklärung, daß der 
Gegner aus seinen Stellungen westlich von Riga in vollem Abzüge war 
und seine Reserven dem deutschen Angriff entgegenwars. Bei der Sto߬ 
gruppe des Generalleutnants von Berrer gelang es der I. Garde-In- 
fanterie-Dioision erst gegen 4° nachmittags, bei Lindenberg die russische 
Stellung am Kl. Jaget zu durchstoßen. Bis zum Abend erreichten ihre 
Aufklärungsabteilungen und die 14. bayerische Infanterie-Division zwischen 
Boijer und Sacke den Gr. Iägel. Sie hatten von den Düna-Brücken her 
in zwei Tagen im ganzen 15 Kilometer Raum gewonnen. Die Gruppe 
Kathen kam ohne größere Kämpfe einige Kilometer nach Osten vorwärts. 
Von der Gruppe Riemann erzwang die 42. Infanterie-Division im An¬ 
schluß an die Gruppe Berrer den Übergang über den Kl. Iägel und wandte 
sich dann nordwestwärts gegen Kulpe, wo sie abends vor starkem feind¬ 
lichen Widerstand festlag. Garde-Ersah-Division und 2. Garde-Insanterie- 
Dwision erstürmten nach Artillerievorbereitung eine russische Riegel¬ 
stellung, kamen aber über die Linie Sauresch—Kurtenhos nicht hinaus; 
denn der Gegner führte hier bis tief in die Nacht hinein mit immer neuen 
Kräften heftige Gegenangriffe. 
Die Schwierigkeiten des Angriffsgeländes machten sich in zunehmen¬ 
dem Maße geltend. Es erwies sich außerhalb der Wege ungangbar für Fahr¬ 
zeuge. In dem unübersichtlichen und teilweise versumpften Waldgebiet 
fand die Artillerie kaum irgendwo geeignete Feuerstellungen. Ihre Fahr¬ 
zeuge sowie viele andere jeder Art sperrten in endloser Reihe die wenigen 
Wege, und diese Stauung setzte sich wie in Engpässen bis weit über die 
Brücken auf das südliche Düna-Aser fort. 
Westlich von Riga waren um 8° morgens die russischen Stellungen 
unbesetzt gefunden worden. Dem Gegner folgend erreichten die deutschen 
Tmppen den Nordrand des Tirul-Sumpfes sowie nördlich vom Babit-See 
die Gegend westlich von Majorenhos. 
Für den 3. September gab General vonHutier der Gruppe Berrer 
die Aufgabe, „unter vollster Ausnützung der Marschleistungen aller Waffen" 
nach Norden an die Bahn und Straße nach Hinzenberg heranzugehen und 
schleunigst die Enge zwischen Iägel- und Stint-See sowie der Küste zu 
sperren. Die Gruppe Kathen hatte weiterhin die rechte Flanke zu decken, 
') Oftgruppe: Gen. d. Inf. von Kathen (Gen.Kdo. XXIII. R. K.) mit 19. R. D., 
203. g. D., 17. Kav. Brig., ferner auf südl. Flußufer in Stellung 2. b. L. D. 
Stvßgruppe: Genlt. von Berrer (Gen. Kdo. 51) mit 1. G., 14. b. I. D., dahinter verst. 
1.K.D., 20. g. $>., 75. R. D. 
Weftgruppe: Gen. d. Znf. Riemann (Gen. Kdo. VI. A. K.) mit 42. I. D., G. E. Div., 
2. ©. g. D. 
Noch zurück: 202. g. D., 77. R. D. 
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