Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

194 
Der Krieg im Osten. Offensive im Baltikum. 
LS. Asgust. 
1. September. 
2. September. 
Zur artilleristischen Vorbereitung des Überganges wurden 159 Bat¬ 
terien und zahlreiche Minenwerser-Einheiten eingesetzt mit insgesamt 
407000 Schuß Splittermunition, dazu 154000 Gas- und 3000 Nebel¬ 
granaten sowie 82000 mittlere und schwere Minen. Nach kräftiger Ver¬ 
gasung, vor allem der feindlichen Artillerie-Stellungen, sollte das Wirkungs¬ 
schießen folgen, während das Übersehen dem Einblick von den Flanken her 
durch Vernebelung entzogen wurde. 
Zur Täuschung des Gegners wurde für die Nachbarabschnitte, vom 
Oberbefehlshaber Ost außerdem auch für die Armee-Abteilung D und 
die 10. Armee, Steigerung der Artillerietätigkeit in den letzten Tagen vor 
dem Angriff angeordnet. Auf einen ursprünglich geplanten, gleichzeitigen 
Nebenangriss über die Düna in der Gegend von Friedrichstadt war dagegen 
aus Mangel an Kräften verzichtet worden. Statt dessen sollten an drei 
Stellen zwischen Friedrichstadt und Jakobstadt Täuschungsunterneh¬ 
mungen mit starkem Artillerie-Einsatz durchgeführt werden. 
Die Truppen westlich von Riga hatten nachzustoßen, sobald der 
Gegner dort unter der Wirkung des Düna-Überganges den Rückzug ein¬ 
leitete. 
Der Düna-Übergang. 
In der Nacht zum 1. September begann um 4° morgens das Gas- 
schießen der Artillerie, ihm folgte von 6° an das Wirkungsschießen. Am 9° 
begann nach Wegnahme der beiden im Äbergangsraume liegenden Düna- 
Inseln das Übersetzen der Infanterie. Jeder der drei Divisionen standen 
dafür 75 Pontons zur Verfügung, so daß sie gleichzeitig je anderthalb 
Bataillone an das feindliche Ufer bringen konnten. Die russische Gegen¬ 
wirkung war von Anfang an sehr gering. Unterstützt von Schlacht- und 
Jagdfliegern nahm die Infanterie der 19. Reserve-, 14. bayerischen und 
2. Garde-Insanterie-Division, ohne noch ernstlichen Widerstand zu finden, 
die russischen Herstellungen und erreichte die nahe dahinter verlaufende 
Eisenbahn. Flieger beobachteten nach Nordosten zurückflutende feindliche 
Truppen, meldeten aber auch, daß Teile des Gegners aus Riga bereits im 
Abzüge seien. Um 1230 mittags war die erste, um 230 auch die letzte Brücke 
fertig. Bis zum Abend war ein zwölf Kilometer breiter und bis zu sechs 
Kilometer tiefer Brückenkopf auf dem nördlichen Ufer gewonnen. Nur 
die mittlere, 14. bayerische Infanterie-Division, die bis zum Kl. Iägel 
vorstieß, hatte ernstere Kämpfe gehabt; am Kl. Iägel traf sie so hartnäckigen 
Widerstand, daß sie den Übergang auf den nächsten Tag verschob. 
Bis zum Morgen des 2. September standen etwa sechs Divisionen 
aus dem nördlichen Düna-Ufer. Für das weitere Vorgehen wurden drei
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.