Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Die Einnahme von Riga. 
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J. Die Einnahme von Riga. 
Beilagen 13 und 18. 
Die Vorbereitungen. 
Der erste Angriffsplan zur Wegnahme von Riga war auf Weisung 
des Oberbefehlshabers Ost im Dezember 1916 beim Oberkommando der 
ö.Armee aufgestellt worden mit dem Ziele, die über die untere Düna 
weit nach Westen vorgeschobenen starken russischen Kräfte abzufangen. Der 
Flußübergang sollte oberhalb der großen Düna-Insel Dalen in der Gegend 
von Äxkül stattfinden. Von hier aus wollte man den Angriff mit dem 
linken Flügel unmittelbar an der Düna, mit dem rechten etwa am Kl. Iägel 
entlang weiterführen und den Abschluß gegen Osten an diesem Wasserlaus 
sowie am Iägel- und Stint-See Herstellen. Demgegenüber entschied sich 
der Oberbefehlshaber Oft, der mit stärkerem Kräfteeinsatz rechnete, 
für eine weiter ausgreifende Operation, die östlich des Iägel-Sees gegen 
die Küste zu richten sei. Sie ergab zwar eine längere Flanke gegen von 
Osten etwa herankommende russische Reserven, gewährte aber auch er¬ 
heblich bessere Aussichten für das Abfangen der westlich von Riga stehenden 
russischen Divisionen. Damit ergab sich folgende Gliederung: eine möglichst 
starke Hauptgruppe mit Heereskavallerie zum Vorgehen östlich des Kl. 
Iägel nach Norden gegen die Küste, etwa zwei Divisionen zum Schutz 
der rechten Flanke, etwa drei Divisionen als linker Flügel zum Angriff 
westlich des Kl. Iägel auf Riga. 
Dieser Plan wurde den Angriffsvorbereitungen zugrunde gelegt, mit 
denen der Oberbefehlshaber der 8. Armee, General der Infanterie von 
Hutier mit Generalmajor von Sauberzweig als Generalstabschef, am 
4.August 1917 beauftragt wurde. Zu dieser Zeit stand die Armee mit saugest 
reichlich vier Divisionen in etwa 120 Kilometer breiter Front von der 
Gegend südlich von Iakobstadt bis zum Ostende der Insel Dalen hinter der 
Düna und weiterhin mit nicht ganz vier Divisionen in fast 70 Kilometer 
Breite südlich des Tirul-Sumpfes und noch über die Mündung der kur¬ 
ländischen Ast1) hinaus nach Westen. Anschließend sicherte eine Kavallerie- 
Division an der Küste. Für die Durchführung des Angriffs nahm General 
gegen das Riga-Unternehmen gerichteten Grundeinstellung, dieses sei „sofort abzubrechen, 
wenn ... zu erkennen sei, daß die russischen Gegenmaßnahmen die beabsichtigten, weit¬ 
gehenden Erfolge nur unter schrittweisem Kampf und stärkstem Kräfteverbrauch zulassen 
würden". 
x) Diese kurländische Aa ist nicht zu verwechseln mit der etwa ebenso weit nordöstlich 
von Riga mündenden livländischen Aa.
	        
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