Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Vorbereitung der Gegenoffensive. 
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B. Die Gegenoffensive in Dstgalizien. 
Beilagen 15 und 16. 
J. Der Durchbruchsangriff bei Zloczow. 
Der Bruchpunkt in der Front der ö.-u. 2. Armee derHeeresgruppe 
Böhrn-Ermvlli am oberen Seret (Nebenfluß des Dniester) bot günstige 
Möglichkeiten für eine operativ wirksame Offensive auf dem westlichen 
Flußufer nach Südosten und damit in die Flanke der südlich anschließenden 
russischen Front. „Es war hier" — wie General Ludendorff schrieb1) — 
„eine der wenigen Stellen der Ostfront, wo mit geringen Mitteln, und 
mit diesen konnte man nur rechnen, ein größerer strategischer Erfolg mög¬ 
lich war. Der Gedanke ist kein Zeichen von besonderer Genialität, er ergab 
sich, wie so viele Gedanken, bei richtiger militärischer Schulung von selbst". 
Eine solche Offensive, allerdings mit starken Kräften und sehr weitem 
Ziel (Odessa), war daher schon im Dezember 1916 vom Oberbefehls¬ 
haber Ost vorgeschlagen und seitdem mehrfach erörtert worben2). Als 
nun am 24. Juni General Ludendorff bei Oberst Hoffmann anfragte3), 
ob er angesichts der russischen Angrifssvorbereitungen gegen die Südarmee 
bei einem Zuschuß von Divisionen aus dem Westen die Operation auf 
Tamopol auch jetzt noch machen und damit der erwarteten russischen 
Offensive begegnen könne, war dieser dazu sofort bereit, auch wenn er 
nur vier Divisionen erhalte«). General Ludendorff stellte fünf in Aussicht. 
Eeneralfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern betraute den Befehls¬ 
haber im Abschnitt Zloczow, General der Infanterie von Winckler (Gene¬ 
ralkommando des I. Armeekorps, Chef des Generalstabes Major Frantz) 
mit den ersten Vorbereitungen für den Durchbruch durch die russische 
Stellungsftont. Von derselben Kommandostelle schon früher gefertigte 
Vorarbeiten konnten die Grundlage bilden. 
Die Oberste Heeresleitung stellte außer den zugesagten fünf Divi¬ 
sionen noch eine sechste, ein Generalkommando und Artillerie zur Ver¬ 
fügung und gab als Operationsziel die Linie Tarnopol—Czernowih. Die 
Heeresfront Erzherzog Josef hatte ebenfalls Artillerie sowie später eine 
Division zu geben. Alles Übrige muhte der Oberbefehlshaber Ost der 
") Mitteilung vom November 1922. 
*) Bd. XI, S. 385f. und 489ff. 
') S. 38. 
*) Mitteilung des Gen. Hoffmann vom Okt. 1922.
	        
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