Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Zusammenschluß der Fronten der 3. und der 4. Armee 
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nach West liefen und bei dem gegenwärtigen Zustande der Straßen und 
Wege doppelt empfindlich seien. Je weiter die 3. Armee gegen Süden aus¬ 
weichen müsse, desto schwieriger werde die Lage der 4.; auch die Kaschau- 
Oderberger Bahn sei nicht ausreichend zu schützen, wenn sich die inneren 
Flügel der beiden Armeen voneinander entfernten. Seine Armee bleibe 
immer die entscheidende Staffel; erst wenn sie geschlagen worden sei, 
könne der Feind gegen Westen vorgehen. 
Um auch seinerseits für die Sicherung der Lücke zur 4. Armee zu 
sorgen, verfügte Gdl. Boroevic, daß das III. Korps hinter seinen linken 
Flügel Reserven stelle und im Einvernehmen mit Králicek die Übergänge 
über die Magóra decke. Weiter sollte das VII. Korps die 10. KD. über 
Bartfeld nach Tyliczund die S. HKD. nach Zboró entsenden; beide Reiter¬ 
divisionen hatten nebst der Aufklärung die Verbindung mit dem Süd¬ 
flügel der Erzherzogsarmee aufrechtzuhalten, die 10. KD. überdies den 
Tyliczer Sattel zu sperren. Endlich wollte Boroevic das von Pola anrollende 
SchR. 5 gegen die Nahtstelle vorführen. 
In irrtümlicher Auslegung des vortägigen Armeebefehles (S. 69) 
gingen am 26. Dezember bei Tagesanbruch das III. und das VII. Korps 
noch weiter zurück; jenes zog nach Krempna ab, dieses beiderseits der 
zum Duklapasse führenden Straßen bis nach Tylawa. Für die Truppen 
war hiedurch nichts gewonnen; sie mußten im Freien lagern, da die Russen 
bei ihrem Rückzüge in der ersten Dezemberhälfte alle Ortschaften in 
Brand gesteckt hatten. Der Feind folgte dem Korps des Erzherzogs Joseph 
und bemächtigte sich am 27. abends, begünstigt durch Nebel und Schnee¬ 
gestöber, der Höhe südöstlich von Tylawa. Vergeblich bemühten sich 
Teile der 17. ID. und die 20. HID., den verlorenen Boden im Gegen¬ 
angriffe wieder zu erstreiten. 
Weiter östlich rückte am 26. die 2. ID., die auch mit der Sperrung 
des Jasieltales betraut war, unter Nachhutgefechten auf die Höhen süd¬ 
lich von Jasliska ab; tags darauf brachte sie einen von den Russen bei 
Einbruch der Dunkelheit über diesen Ort geführten Angriff zum Stehen. 
Rechtzeitig hielt Boroevic den Abmarsch der 1. KD. in die Erholungs¬ 
quartiere bei Felsö-vizköz an, so daß ihre 660 Reiter und 16 Geschütze 
zur Verfügung der Gruppe Meixner blieben. 
Durch den Rückzug der 24. ID. wurde ein Raum von etwa 16 km 
Breite beiderseits des Wislok von eigenen Truppen entblößt. Das 3. Armee- 
kmdo. wies daher schon am 25. abends das XVIII. Korps an, eine ge¬ 
mischte Abteilung zur Sperrung dieser Talfurche über Komancza zu ent¬ 
senden. Während das Korps am 26. und 27. gegen Baligród aufschloß,
	        
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