Volltext: Flandern 1917 [27] (Band 27/1928)

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deutenden Anlässen. Mehrfach griff das fo herbeigeführte Trommel- 
fever auf den ganzen Gruppenabschnitt über, tobte stundenlang und 
führte zum Verbrauch kostbarer Munition, deren Fehlen für den bevor- 
stehenden Großkampf einen schmerzlichen Verlust bedeutete. Der durch- 
schnittliche Tagesverbrauch an Artilleriemunition war in der Zeit vom 
2. bis zum 10. August kaum geringer als an den beiden Großkampf- 
tagen des 31. Juli und 1. August. 
In der Nacht vom 9. zum 1». August lag schweres englisches 
Trommelfeuer auf den Abschnitten der Gruppen Diksmuide, Jpern und 
Wijtschate, von Draaibank bis hinab zur Lys. Massen feindlicher Vom- 
benflieger suchten das Hintergelände heim. Sogar das Armee-Haupt- 
quartier in Kortrik wurde mit Bomben beworfen. Bei Lichtervelds flo- 
gen drei vollbeladene deutsche Munitionszüge in die Luft. 
Ab 3.30 morgens verdichtete sich das Feuer auf die inneren Flügel 
der Gruppen Dpern und Wijtschate, zwischen Zonnebeke und Hollebeke, 
zur unmittelbaren Angriffsvorbereitung. Dort standen die 54.Jnf.Div. 
und die 52. Ref.Div. 
Um 6 Uhr stiegen aus dem undurchdringlichen Dunst, der über dem 
Trichterfeld lag, die roten Sperrfeuerzeichen. Rasch griffen sie nach rechts 
bis zur Bahn Staden—Dpern hinüber. 
Der Kampf war im Abschnitt beider Gruppen entbrannt. 
* 
Im schweren Abwehrfeuer der deutschen Artillerie kamen die eng- 
lischen Angriffe im Steenbeekabfchnitt beiderseits Langemark und bis 
nach Zonnebeke hin nicht zur Durchführung. Schon um 8 Uhr morgens 
war hier überall die Gefahr beseitigt. 
Unterdessen vollzog sich ein blutiges Ringen um die Waldstücke 
zwischen Zonnebeke und Hollebeke, Westhoek, den Polygonwald, den 
Herenthagepark südlich der Straße Meenen—Npern und das Nonnebos- 
schen im Zentrum dieser Gruppe. Alle diese Waldstücke sind dem 
Höhenzug von Zandvoorde über Geluveld nach Passchendale vor< 
gelagert. Der Engländer mußte sie besitzen, um von ihnen aus den 
entscheidenden Angriff auf die Höhenlinie zu führen. 
Die 54. Jnf.Div. verlor den Hanebeekabschnitt südwestlich Zonne- 
beke und mußte bis hart westlich Westhoek zurück. Die Engländer 
drangen hier bis in die Wilhelmstellung vor. Die 52. Res.Div. rang ver- 
zweifelt um den Westrand des Ronnebosfchens und im Herenthagepark. 
Weiter links wurden die Angriffe blutig abgewiesen.
	        
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