Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1879 (1879)

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5 (Zentimeter stehen zu lassen und die durch Ausnehmen der Zwischenräume 
entstandenen Lücken mit guter Gartenerde, welche mit Taubenmist oder Fäkal- 
stoffen vermischt ist, auszufüllen. Der Erfolg dieser, durch fleißiges Begießen 
geförderten und in Auch allgemein angewendeten Cultur sei in Bezug auf 
die Fruchtbarkeit ein ungewöhnlich günstiger. 
Irühjahrswäsche der Höstöäume. 
Das Abwaschen der Obstbäume ist ein vortreffliches Mittel, um die 
selben schön, gesund und fruchtbar zu erhalten, indem dadurch die vom Schmutz 
verstopften Oeffnungen der Rinde gereinigt und das Moos, sowie die Eier 
der Insekten und diese selbst zerstört werden. Man bedient sich dazu einer 
gestielten, vorn spitzen, hinten breiter werdenden starkborstigen, scharfen Bürste 
und verrichtet die Abwaschung des Schaftes von oben bis unten am Besten, 
wenn der Stamm von vorausgegangenem Regen noch naß ist. 
Aie Wirkung von SuperpHosphat auf Aervässerungs- 
wiefen. 
Die Landw. Zeitung für Wests, und Lippe berichtet über einen Dün 
gungs-Versuch mit Superphosphat, der sehr günstige Resultate ergeben hat. 
Auf Wiesen von sandiger Beschaffenheit, welche bei der Ueberrieselung per 
Hektar in ungedüngtem Zustande 28—30 metrische Centner Heu in zwei 
Schnitten lieferten, wurden nach einer Düngung von 200 Kgr. Super 
phosphat 58 metr. Centner Heu erzielt. 200 Kgr. des genannten Dünger- 
mittels kosteten 40 Mark (beiläufig 24 fl. ö. W.). Mithin ergab eine Aus 
gabe von 24 fl. einen Mehrertrag von 30 metrischen Centnern Heu gleich im 
ersten Jahre. Im zweiten Jahre wurden dann noch 15—20 Ctr. und im 
dritten Jahre 8—12 Ctr. mehr Heu geerntet, als auf dem ungedüngten 
Theil der Wiese. Außerdem war das Heu der gedüngten Fläche nahrhafter 
und werthvoller wie das andere. 
Ein nnfehlönres Wittel Sei Kolik-Anfällen der Wferde 
wird von einem erfahrenen Züchter, der eine 30jährige Erprobung für sein 
Rezept beansprucht, ein halber Liter starker, lauwarmer, schwarzer Kaffee an 
empfohlen, der dem erkrankten Pferde mittelst der Flasche gegeben werden soll. 
Dieses so einfache Mittel ist jedenfalls des Versuches werth. 
Neues Werfahren keim Wäuchern des Aleifches. 
Das noch warme Fleisch des frisch geschlachteten Thieres wird mit einem 
zuvor bereiteten innigen Gemenge von einem Theil pulverisirten Salpeter und 
32 Theilen Kochsalz gut eingerieben, sodann ringsum mit so viel Kornkleie 
bestreut, als irgend hängen bleibt. Hierauf wird das Fleisch entweder unmittel 
bar, oder nachdem es zuvor in eine einfache Lage Zeitungspapier eingewickelt
	        
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