Volltext: Der Sammler 8. Jahrg. 1912 (1912)

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Zustande befindlichen Räume, wurden ge - 
zeigt, und allenthalben stellte sich eine hohe Be 
friedigung über das Geschehene ein. Die domi 
nierende, geradezu herrliche Lage des Schlosses 
wurde bei diesem Anlasse so recht augenscheinlich. 
Vielen war der Blick vom 2. Stockwerke des 
Hochgeschosses bisher überhaupt unbekannt, — 
desto größer die Ueberraschüng. 
Unter den schönsten Eindrücken wurde so 
dann die Hoftaferne aufgesucht, um sich eine 
kurze Rast zu gönnen. Hier nahm der Vorstand 
des Musealvereines Gelegenheit, den Dank für 
die freundliche Einladung und für die liebens 
würdige Führung auszusprechen, indem derselbe 
gleichzeitig der Freude und Bewunderung Aus 
druck gab, über das Werk, das wir entstehen 
sehen. Er hob sein Glas auf das Wohl des Herrn 
Präsidenten des Vereines für Volkskunst und 
Volkskunde und auf eine glückliche Vollendung 
des^Werkes. 
In freundlichen, die Stadt Schärding und 
den Musealverein ehrenden Worten erwiderte 
Regierungsrat Dr. G r ö s ch l, wünschend, daß 
der Musealverein in seinen Bestrebungen stets 
erfolgreich bleiben möge. In angeregtester Unter 
haltung verging die noch zur Verfügung gestan 
dene Zeit und in animierter Stimmung wurde 
mit dem Abendzuge die Rückfahrt nach Schär 
ding angetreten. 
D' Stadtmaua. 
Mei ersta Wög, bi i dahoam 
Geht nöt zum Vödan, nöt zua Moahm. 
Er geht zu Dir mei stoanas Bandl 
Denn Du umkroast den Flög im Landl 
Der mir bis zu da lötztn Stund 
Da liabstö bleibt am Erd'nrund. — 
Vom Götz'nturm, vorbei am Schanzl 
Zieagst bis zum Seilagrabn dei Kranzl; 
Dö Schwaibal flieagn um deinö Türm, 
Um dö rewellt Ham bluat'gö Stürm 
Und hinta oana Schiaßnlucka 
Tuat iatzt a Kindal auagucka. 
So draht sö s'Löb'n, dö s'Load und d'Freid 
Umschlieaßt a in da heutöng Zeit. 
Und rieglt dort und da a Stoa 
Du bleibst no stark und wirst nöt kloa; 
Mei stoanas Bandl halt fest z'samm 
So lang nu gilt a deutschn Nam 
So lang nu gilt dö Lieab und Treu 
Denn d'Stadt und Du g'hörts z'samm allivei 
Und laß niea Zwietracht hintat Mauan 
Äann Scharöng, dann wirst ewö dauan! 
Carl G r u b e r , Wien. 
s’Scbarönga 0’läut. 
Scharönga Glock'n, ös läut's wiea a G'sang 
Koana vagißt enkan liablönga Klang, 
Allwei epps andas und allöwei mehr 
Sagt ma dös G'läutat, seit das is her. 
Lustö und fröhlö hat 's g'juböt in d'Weit 
Bo ötla z'wanz'g Jahr in da Jugndzeit. 
D'Stuamarön dö mentösch hat feiali brummt 
Und Zwölfarön hat in Freundschaft mitg'summt 
Dö hellarö Färb hat dann d'Elfarön bracht 
Und d'Speisarön dö hat dö Frauanstimm g'macht, 
Als Kindastimm dann, als liabö und feinö 
Bimmötö s'Zinnglöckl goraschiert einö. 
Do spöta erst ha is erfahrn was uns künd'n 
Dö Stuamarön läut' wanns iagat wo zündn 
Dö Zwölfarön, d'Elfarön mahnt: nöt vagöss'n 
Sollst Scharönga Du, aufs Betn und — s'Ossn. 
Dö Speisarön und s'Zinnglöckl sagn uns dös meist: 
Sö künd'n daß oan da Fad'n areißt. 
Läut'n dö kloan zwoa oamal für mi 
Dann is mit'n Los'n und Deut'n dahi. 
Dann her i vielleicht dös hellö bim-bimmö 
Wanns da Herrgott valaubt — im Jnnvietla 
Himmö I 
Carl G r u b e r , Wien. 
Kauft Mustalvereins-Anfichtskarttn! 
Herausgeber: Der Museal-Verein Schärding. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärding. 
Druck I. Vees, Schärding.
	        
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