Volltext: Die Waise von Ybbsthal

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Baumgruppe gehindert war, in deren unmittelbaren Nähe 
sie das Zeichen zum Halten bekommen hatten. Nur Luisens 
lauten Ruf mußten sie gehört haben und sahen wol darum 
jetzt ihren Anführer fragend an. Dieser unterredete sich eine 
Zeit lang mit ihnen in französischer Sprache unter sehr leb¬ 
haften Geberden und zeigte wiederholt mit der Hand auf 
die Felswand hinauf. Schließlich mußten drei Reiter an 
Ort und Stelle zurückbleiben, während die übrige Truppe 
wieder weiter zog. Nun gieng es dem Gehöfte des Lind¬ 
bauern zu, das einige hundert Fuß tiefer hinter einem Föhren¬ 
wäldchen versteckt lag. 
Sechstes Kapitel. 
Die Macht in der Kerverge. — Das Mersteck 
auf der Aekswand. 
Wer mögen wol die Leute sein, die dort droben auf 
der Steinwand vor dem Feinde Zuflucht gesucht und auf 
den Reiteranführer das Felsstück so wolgezielt herabge¬ 
schleudert hatten? — Diese Frage beschäftigte jetzt Nie¬ 
manden mehr als die arme Luise und beunruhigte und 
quälte sie auf dem Wege zum Lindbauern hinab in der 
Peinlichsten Weise. „Wie, wenn es wirklich die Leute meines 
Dörfchens wären," sprach sie bei sich selbst, „oder wenn 
etwa der Lindbauer mit den Seinigen sich auf die Felswand 
geflüchtet hätte!" Die erstere Vermutung war nun in der 
That die richtige. 
Die Bewohner des Dörfchens Waldau und auch andere 
Leute aus dem Mbsthal hatten sich vorläufig die Felswand 
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