Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Osten. Offensive im Baltikum. 
2. September. 
die Gruppe Riernann und die Truppen westlich von Riga sollten den An¬ 
griff gegen die Stadt selbst fortsetzen. 
Bei der Gruppe Berrer verzögerte sich das Vorgehen der 1. Garde- 
Infanterie-Division durch die unklaren Verhältnisse in ihrer zunächst'un¬ 
geschützten Ostslanke. Sie überschritt um 12° mittags den Gr. Iägel bei 
Boijer und östlich und erreichte mit Vortruppen bis zum Abend bei Sidrob- 
sal das Südufer der Trumschuppe. Links neben ihr war es der 14. baye¬ 
rischen Infanterie-Division gelungen, im Morgengrauen östlich von Sacke 
die Brücke über den Gr. Iägel in die Hand zu bekommen. Es folgten dann 
aber hartnäckige Kämpfe vor allem bei Sacke, wo der Gegner noch auf dem 
Südufer stand. Da Artillerie bei den schwierigen Wegeverhältnissen erst 
spät herankam und auch nur schwer zur Wirkung gebracht werden konnte, 
gewann der Angriff nur langsam Raum. Am Abend lag die Division vor 
einer neuen feindlichen Stellung an der Trumschuppe bei Balin fest. Don 
den nachfolgenden Divisionen gewann rechts von der 1. Garde-Infanterie- 
Division in starkem Vorwärtsgehen die Vorhut der 20. Infanterie-Division 
nach leichten Gefechten abends das nördliche Trumschuppe-Aser bei St. 
Ricolaja, ihr Gros und rechts daneben die 1. Kavallerie-Division waren 
noch weiter zurück. Der Versuch, auch die 75. Reserve-Division im Laufe 
des Tages in die vordere Linie vorzuziehen, scheiterte an der Ungang¬ 
barkeit des Geländes außerhalb der Wege, die von den vorne befindlichen 
Divisionen völlig belegt waren; abends erreichte ein einzelnes Bataillon 
der Division die Trumschuppe bei Podekai-Bunze. Die Gruppe Kathen 
hatte ihre Stellungen abermals etwas ostwärts vorgeschoben. Ihr linker 
Flügel, 203. Infanterie-Division, hatte dabei zusammen mit Teilen der 
1. Kavallerie-Division bei Kranzem feindlichen Widerstand gebrochen. Bei 
der Gruppe Riemann nahm die 42. Infanterie-Division nach schwerem 
Kamps Kulpe und kam im Vorgehen nach Norden bis an den Gr. Iägel, 
dessen Nordufer sie besetzt fand. Da weiter südlich der Gegner nachts ab¬ 
gezogen war, konnte die Garde-Ersatz-Division westlich des Iägel-Sees 
vorgehend, bis zum Abend die Enge zwischen diesem See und dem Stint- 
See erreichen. Die dortige Straßenbrücke war abgebrannt, der Gegner 
offenbar nach Osten bereits abgezogen. Links von der Garde-Ersatz- 
Division erreichte die 2. Garde-Infanterie-Division unter Kämpfen bis zum 
Abend die vorn Gegner geräumte Stadt Riga, während von Westen her 
die 1. Reserve- und 22. Landwehr-Division schon vormittags bis an die 
gesprengten Düna-Brücken gelangt waren. 
Aus Riga und dem Raume westlich der Stadt war der Gegner ab¬ 
gezogen. Flieger hatten nicht nur auf der großen Straße nach Hinzenberg, 
sondern auch auf dem Wege nordwestlich des Gr. Weißen Sees lange
	        
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