Vorbereitung der Gegenoffensive.
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B. Die Gegenoffensive in Dstgalizien.
Beilagen 15 und 16.
J. Der Durchbruchsangriff bei Zloczow.
Der Bruchpunkt in der Front der ö.-u. 2. Armee derHeeresgruppe
Böhrn-Ermvlli am oberen Seret (Nebenfluß des Dniester) bot günstige
Möglichkeiten für eine operativ wirksame Offensive auf dem westlichen
Flußufer nach Südosten und damit in die Flanke der südlich anschließenden
russischen Front. „Es war hier" — wie General Ludendorff schrieb1) —
„eine der wenigen Stellen der Ostfront, wo mit geringen Mitteln, und
mit diesen konnte man nur rechnen, ein größerer strategischer Erfolg mög¬
lich war. Der Gedanke ist kein Zeichen von besonderer Genialität, er ergab
sich, wie so viele Gedanken, bei richtiger militärischer Schulung von selbst".
Eine solche Offensive, allerdings mit starken Kräften und sehr weitem
Ziel (Odessa), war daher schon im Dezember 1916 vom Oberbefehls¬
haber Ost vorgeschlagen und seitdem mehrfach erörtert worben2). Als
nun am 24. Juni General Ludendorff bei Oberst Hoffmann anfragte3),
ob er angesichts der russischen Angrifssvorbereitungen gegen die Südarmee
bei einem Zuschuß von Divisionen aus dem Westen die Operation auf
Tamopol auch jetzt noch machen und damit der erwarteten russischen
Offensive begegnen könne, war dieser dazu sofort bereit, auch wenn er
nur vier Divisionen erhalte«). General Ludendorff stellte fünf in Aussicht.
Eeneralfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern betraute den Befehls¬
haber im Abschnitt Zloczow, General der Infanterie von Winckler (Gene¬
ralkommando des I. Armeekorps, Chef des Generalstabes Major Frantz)
mit den ersten Vorbereitungen für den Durchbruch durch die russische
Stellungsftont. Von derselben Kommandostelle schon früher gefertigte
Vorarbeiten konnten die Grundlage bilden.
Die Oberste Heeresleitung stellte außer den zugesagten fünf Divi¬
sionen noch eine sechste, ein Generalkommando und Artillerie zur Ver¬
fügung und gab als Operationsziel die Linie Tarnopol—Czernowih. Die
Heeresfront Erzherzog Josef hatte ebenfalls Artillerie sowie später eine
Division zu geben. Alles Übrige muhte der Oberbefehlshaber Ost der
") Mitteilung vom November 1922.
*) Bd. XI, S. 385f. und 489ff.
') S. 38.
*) Mitteilung des Gen. Hoffmann vom Okt. 1922.