Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Verdun. 
20. August. 
21. August. 
schnitt der 6. Reserve-Division am Toten Mann wäre die Lage anscheinend 
kritisch. Das Armee-Oberkommando zog daraufhin alle verfügbaren 
Kräfte der Eingreis-Divisionen, soweit sie nicht schon im Kampf standen, 
hinter dem Forges-Bach zusammen und befahl, diesen Abschnitt unbedingt 
zu halten. Das Ergebnis aller bisherigen Maßnahmen war erst um 5° nach¬ 
mittags annähernd zu übersehen: Beiderseits der Höhe 304 hatten die 
Gegenstöße den feindlichen Ansturm gebrochen, Geländegewinn nach vor¬ 
wärts war aber nicht erzielt. Am Toten Mann hatten alle Gegenangriffe 
keine Entlastung bringen können, da sich der Gegner am Nordhang der 
Höhe bereits eingenistet hatte. Zur gleichen Zeit waren im Heckengrund 
geschlossene französische Kolonnen mit berittenenen Offizieren an der Spitze 
im Anmarsch, sie wurden unter schwersten Verlusten durch Artilleriefeuer 
zerstreut. Östlich der Maas trafen die eingeleiteten deutschen Gegenstöße 
bei der Höhe 344 aus wiederholt angreifenden Gegner, so daß sie nicht 
durchdrangen. Auch die 46. Reserve-Division, die jetzt zwischen Beaumont 
und der Kegelbahn eingesetzt worden war, kam nicht zu einheitlicher Wir¬ 
kung; Teile von ihr hatten die Angriffsbefehle zu spät erhalten, andere er¬ 
litten beim Durchschreiten oder Umgehen der vergasten Schluchten schwere 
Verluste durch feindliches Artilleriefeuer, so daß am Nachmittag die Ver¬ 
bände bei Maas-Ost mehr und mehr durcheinander kamen. 
Am Abend des 20. August herrschte beim Armee-Oberkommando 
der Eindruck, daß der Gegner östlich der Maas über Anfangserfolge nicht 
hinausgekommen sei. Westlich der Maas dagegen war der Tote Mann ver¬ 
loren, seine sofortige Wiedernahme kam angesichts des Fehlens frischer 
Kräfte nicht in Betracht. Die Höhe 304 war durch die Einbrüche westlich 
und östlich von ihr stark gefährdet. Ihre Räumung wurde erwogen, da das 
ganze Gelände auch von dem jetzt in Feindeshand befindlichen Talou- 
Rücken einzusehen war. 
Nach neuer Artillerie-Vorbereitung, die während der Nacht zum 
21. August die Neuordnung der deutschen Verbände sehr erschwerte, setzte 
der Gegner am Morgen seine Angriffe fort. Westlich der Maas scheiterten 
sie an der heldenmütigen Abwehr der neugebildeten Front beiderseits der 
Höhe 304, die selbst wiederum nicht frontal angegriffen wurde. Weiter öst¬ 
lich waren die Angriffe schwächer. Hier standen zwischen Bethincourt und 
Forges noch deutsche Sicherungen südlich des Forges-Baches, nachdem 
auch Regnemlle nachts geräumt worden war. Die Reste der 6. Reserve- 
Division hatten mit Teilen der 48. Reserve-Division nördlich des Baches 
die Stellung „Hagen-Süd" bezogen. Weiter südlich wurde erbittert um 
die Tunnels gekämpft, deren Besatzungen abends zur Übergabe gezwungen 
wurden. Kritischer gestaltete sich die Lage bei Maas-Ost, wo der Gegner
	        
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