Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg Im Westen. Verdun. 
22. bis 26. 
August. 
September. 
Oktober. 
lichster Abwehrvorbereitungen — soweit solche angesichts der Gesamt- 
kräftelage überhaupt möglich waren — ein sehr ernster Rückschlag einge¬ 
treten. Der Gegner hatte mit dem Angriff am 20. August, den man seit 
langem hatte kommen sehen, seine ersten Ziele im wesentlichen erreicht. 
Die neue Niederlage bedeutete gerade vor Verdun eine starke moralische 
Schädigung. Die Gründe des Mißerfolges waren im wesentlichen die 
gleichen wie bei den Rückschlägen des 24. Oktober und 15. November 
19161). Man hatte trotz aller, mehrfach vorgebrachter Bedenken«) und 
trotz des von Oberster Heeresleitung und Heeresgruppe aufgestellten em- 
wandfres richtigen Grundsatzes, daß bei drohendem feindlichem Gro߬ 
angriff taktisch ungünstige Stellungen aufzugeben seien«), diese vor Verdun 
mit Rücksicht auf die politische und militärische Gesamtlage doch zu halten 
versucht. 
Angesichts des erwarteten Fortganges der feindlichen Angriffe suchte 
General Ludendorff durch Änderung in der Gliederung und in der Stellen- 
besehung gegen neue Rückschläge Sicherheit zu schaffen. Die übergroße 
Breite des Abschnittes der Gruppe Maas-Ost und die Gefahren weiteren 
französischen Vordringens nach Nordosten veranlaßten dazu, den linken 
Flügel als „Abschnitt Ornes" unter dem Generalkommando des XI. Armee¬ 
korps abzutrennen. Oberstleutnant von Pawelsz, bisher bei der 2. Armee, 
wurde Generalstabschef der 5. Armee. Bei der Gruppe Maas-Ost wechselten 
Kommandierender General und Generalstabschef. 
Auch im September hielten die französischen Teilangriffe östlich der 
Maas an. Der Gegner hatte den Plan zur Eroberung der Höhen 307/310 
nordöstlich von Ornes offenbar noch nicht aufgegeben. Er griff am 8. Sep¬ 
tember nach kurzer Artillerie-Vorbereitung zwischen Les Fosses und 
Bezonvaux mit Tanks an und drang bis zum Nordteil des Chaume-Waldes 
vor, auch die Höhe des Vaux-Kreuzes ging verloren. Nur durch eiliges 
Heranführen aller verfügbaren Reserven wurde der Angriff zum Stehen 
gebracht. Zn den folgenden Tagen wechselten eigene und feindliche An¬ 
griffe, bis es dem „Abschnitt Ornes" gelang, nach Südwesten mehr und 
mehr Gelände zu gewinnen. Am 24. September wurde die Höhe des 
Vaux-Kreuzes zurückerobert, Ende Oktober war auch der Südteil des 
Chaume-Waldes wieder in deutscher Hand. 
Der Gegner schien zu dieser Zeit schwere Artillerie für den Angriff 
bei Laffaux herausgezogen zu haben, auch Abgaben nach Italien waren 
wahrscheinlich. Jedenfalls nahm er den Angriff in der Richtung auf Ornes 
1) Bd. XI, S. 167 ff. 
2) Bd. XI, 6.181 ff., Bd. XII, 6.39. 
3) S. 31 u.Bd. XI, 6.500f.
	        
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