Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Die Angriffsbefehle der 7. und I.Armee. 
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Im übrigen hatte bei der 7. Armee Generaloberst von Boehn für 
den Blücher-Angriff am 19. Mai angeordnet, daß die Infanterie in 
der frühesten Morgenstunde des Angriffstages in die feindlichen Stellungen 
einzubrechen habe; ausgenommen war nur der Abschnitt des völlig ver¬ 
sumpften Waldgebietes östlich von Pinon, das durch beiderseitige Um¬ 
fassung fallen sollte. An der übrigen Ailette-Front, wo die Verhältnisse 
wegen des breiten, zwischen den beiderseitigen vordersten Gräben liegenden, 
vom Artillerieseuer zerwühlten und infolgedessen versumpften Wiesen- 
grundes ebenfalls besonders schwierig waren, sollten schon während des 
Vorbereitungsfeuers der Artillerie Abergänge geschaffen werden, damit 
sich die Sturmtruppen genügend weit vorn, vielfach vorwärts der eigenen 
Vorfeld-Postierungen, bereitstellen konnten. Der rechte Flügel des Angriffs 
hatte aus dem Walde südlich von Brancourt vorzugehen, der linke längs 
der Aisne. Westlich des genannten Waldes sollte die Gruppe Francis 
den Gegner durch ein „Ablenkungsunternehmen" gegen die Bergnase dicht 
östlich von Leuilly fesseln und mit ihrer Artillerie die Flankierung der 
Ailette-Niederung nach Osten ausschalten. Da General von Francis aus 
weitere Beteiligung am Angriff drängte, ihm aber die dazu nötigen Kräfte 
fehlten, sollte er seine Truppen zwar zum Vorgehen auch über die untere 
Ailette bereithalten, durfte sie jedoch erst antreten lassen, wenn er Befehl 
dazu erhielt; anderenfalls blieb es für ihn bei der Beteiligung an dem 
planmäßig erst am vierten Tage des Blücher-Angriffs, also am 30. Mai, 
auszuführenden Vorck-Angriff. 
Als erste Ziele des Blücher-Angriffs waren die Höhen bei Vauxaillon 
und Pinon, der Chemin des Dames von Fort Malmaison bis zum Winter¬ 
berg ^), das Waldgelände von La Ville-aux Bois und die feindlichen Stellun- 
gen von da bis zur Aisne gegeben. Dann hatte der rechte Flügel (Gruppen 
Larisch und Wichura) in der Richtung auf Terny—Conds und weiterhin 
gegen Westen und gegen Soissons möglichst weit fortzuschreiten. Es sollte 
angestrebt werden, die Vesle in einem Zuge zu erreichen. Diese Ursprung- 
lichen Angriffsziele wurden dann nach der Weisung der Obersten Heeres- 
leitung vom 21. Mai^) noch dahin erweitert, daß der Angriff „über 
den Aisne-Abschnitt beiderseits Soissons und über die Vesle hinüber¬ 
zutragen" sei. 
Für den Goerz-Angriff des rechten Flügels der 1. Armee (Gruppe 
Brimont nebst äußerstem linken Flügel der Gruppe Schmettow der 
7. Armee) war es dabei geblieben, daß das Vorgehen vom Erfolge des 
linken Flügels der 7. Armee abhängig sein sollte. Daher und weil die 
*) Höhe unmittelbar über Craonne (vgl. S. 227). —2) S. 227f.
	        
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