Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
Bis 26. Mai. die hier näher hinter der I. verlausende II. Stellung genommen werden. 
Damit stand General Ducheme hinsichtlich der Ailette-Verteidigung im 
Gegensatz zu den Abwehrgrundsätzen der Heeresleitung, die weniger starres 
Festhalten am Geländebesitz forderte. Er fand aber angesichts der be¬ 
sonderen örtlichen Verhältnisse die Zustimmung der Heeresgruppe und am 
19. Mai auch die des Generals Potain zum Halten des Ailette-Abschnittes 
selbst bei Großkampf. Um diese Zeit rechnete er auf Grund örtlicher An- 
zeichen und Erkundungsergebnisse bereits mit der Wahrscheinlichkeit eines 
größeren deutschen Angriffs. Eine von General Petain befohlene gewalt¬ 
same Lufterkundung gegen den Raum zwischen oberer Oise und Ailette 
ergab aber am 21. Mai keinerlei zuverlässige Anzeichen für deutsche An- 
griffsvorbereitungen. Als in erster Linie bedroht sah die Heeresleitung 
daher, wie bisher, die Front von der Oise bis zum Meere an. 
Da schafften am 26. Mai Aussagen deutscher, an der Ailette-Front und 
bei Reims eingebrachter Gefangener größere Klarheit: Am nächsten oder 
übernächsten Tage sollte ein großer Angriff gegen den Chemin des Dames 
zu erwarten sein, der nach kurzer, aber heftiger Artillerie-Vorbereitung um 
2°morgens beginnen werde. General Duchene setzte daher noch am 
Nachmittag die vier hinter der Front stehenden Divisionen zur Besetzung 
der II. Stellung in Marsch. Die Heeresgruppe ließ hinter dem linken 
Flügel der 4. Armee zwei Infanterie-Divisionen und das I. Kavallerie- 
Korps (2 Divisionen) bereithalten und wies die 4. Armee an, alle Maß- 
nahmen zur Abwehr eines Angriffs auf Reims zu treffen. General 
Petain bewilligte lediglich die Mitwirkung der bisher als Heeresreserve 
zurückgehaltenen Artillerie- und Fliegerkräfte 
4. Die Schlacht^). 
a) 9er Blücher- und Goerz-Angriff 
am 27. und 28. Mai. 
Durch den Befehl der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz vom 
16. Mai^) waren die Angriffeaufgaben der 7. und I. Armee schon so weit 
festgelegt, daß diese nur noch ergänzende Weisungen zu geben hatten. Vor 
allem wurden den Gruppen Gefechtsstreifen und Angriffsrichtungen, diese 
bis tief in den Feind hinein, zugewiesen. 
1) Gliederung der französischen Abwehrfront am 27. Mai morgens Beil« 38h. 
2) Einzelheiten in „Schlachten des Weltkrieges", Band 32 und 33. 
J) S. 32b f.
	        
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