Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
Vis 26. Mai. Stellungen südlich der Aisne gegenüber denen nördlich des Flusses um 
fast zwei Kilometer vorsprangen, hatte der Oberbefehlshaber der 1. Armee, 
General Fritz von Below, den Sturmbeginn eine Stunde später als die 
7. Armee gelegt. Erstes Ziel des Angriffs war nach den Weisungen der 
Heeresgruppe der Aisne/Marne-Kanal. Den Befehl zu weiterem Vor¬ 
gehen hatte sich der Armeeführer vorbehalten; es konnte voraussichtlich 
erst nach Eintreffen der bei der 7. Armee freiwerdenden Verstärkungs- 
Batterien in Fluß kommen. 
Angriffstag blieb, wie festgesetzt, der 27. Mai. Als Sturmzeit für die 
Infanterie der 7. Armee wurde 4 40 morgens bestimmt. Im Verhalten des 
Gegners waren einstweilen keine Änderungen wahrnehmbar; seine Stel¬ 
lungen schienen noch ebenso schwach besetzt wie bisher. Nachdem aber in 
der Nacht zum 26. Mai bei Patrouillenzusammenstößen an der Ailette 
einige Leute vermißt und wahrscheinlich in Feindeshand gefallen waren, 
war der Gegner offenbar aufmerksam geworden. Am 10° abends begann 
er die Bereitstellungsräume, Anmarschwege und Bahnhöfe der Angriffs- 
front mit ungewöhnlich lebhaftem Störungsfeuer zu belegen, das die ganze 
Nacht über anhielt. Es verursachte zwar Verluste, konnte den Aufbau 
zum Angriff aber nicht ernstlich behindern. 
Der Durchbruch durch die feindlichen Stellungen 
am 27. Mai. 
27. Mai. Am 2° morgens am 27. Mai eröffneten die Angriffsartillerie und 
Minenwerfer der 7. und I.Armee die Schlacht mit einem gewaltigen 
Feuerschlag gegen sämtliche erreichbaren Ziele. Dadurch und durch an- 
schließendes Wirkungsschießen von zehn Minuten Dauer bei schnellster 
Schußfolge, hauptsächlich mit Gasmunition, sollte zunächst einmal Ver- 
wirrung und moralische Wirkung beim Gegner erzielt werden. Die weitere 
Angriffsvorbereitung folgte in ruhigerem Feuer und unter Ausnutzung 
aller bei früheren Angriffen gesammelten Erfahrungen, bis nach einer 
letzten höchsten Feuersteigerung zur festgesetzten Minute die Infanterie der 
7. Armee beim ersten Tageslicht auf der gesamten Angriffsfront zum 
Sturm antrat. Das Wetter war günstig; über der Ailette-Niederung ver¬ 
schleierte der Morgendunst die Sicht. 
Am linken Flügel der Gruppe Franyois nahmen Teile der 241. In¬ 
fanterie-Division, allerdings unter erheblichen eigenen Verlusten, die vor- 
bersten französischen Gräben nordöstlich von Leuilly. Der Versuch, die 
flankierende Wirkung der feindlichen Artillerie gegen den Angriffsraum 
der Gruppe Larisch auszuschalten, glückte aber nicht. Der Feind konnte 
daher die Herstellung von Übergängen über die Ailette und die Bereit¬
	        
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