Fünfzehn Jahre heimatkunüliche
Arbeitsgememschast Fnn-Äalzachgau.
von 0r. med, u. phil. Lüuarö Kriechbaum, peak». Arzt,
Braunau am Unn.
(Schluß).
Die Heimattagungen standen allzeit über den
politischen Parteien, so daß die Teilnahme an diesen
Veranstaltungen allen möglich und lieb war. In den
Einführungsvorträgen, die meistens der Verfasser dieses
Aufsatzes hielt, wurde immer wieder betont, daß es
oberstes Ziel der Heimatbewegung sei, zwischen den ver
schiedenen Weltanschauungen, Parteien und Ständen
Brücken zu schlagen, dabei aber jeder dieser Gruppen
ihre Eigenart zu belassen. Ein besonderer Wert wurde
darauf gelegt, gerade in Anwesenheit hoher politischer
Beamter die Grundidee unserer Tagungen zu verkünden,
daß natürliche Stammes- und Volkszusammengehörig
keit weit, weit über alle politischen Grenzen, die oft reine
Zufallsgebilde sind, hinausgehen.
Des weiteren boten die Heimattagungen allen am
Lande oder in der Kleinstadt lebenden Forschern Gele
genheit mit angesehenen Hochschulprofessoren in Verbin
dung zu treten, sich bei ihnen Rat und Aufklärung zu
holen, wie anderseits wiederum der Universitätsprofessor
und Museumsdirektor der Großstadt gar manche wert
volle Quelle vom Heimatfreunde am Lande aufgedeckt
bekam. Gerade dieses gegenseitige Geben und Nehmen
machte die Tagungen vielen Freunden unserer Bewegung
so wertvoll.
Das Hervorragendste unserer Tagungen erscheint
mir aber doch der Freundschaftsbund, der schließlich
unsere alljährlichen Zusammenkünfte krönte. Wenn dem
Heimatgedanken die Idee zu Grunde liegt, die Menschen
mit dem Boden, mit der Landschaft, mit der Siedlung,
mit ihren Volksgenossen zu verknüpfen, so sollten die
Heimattagungen noch stärkere, noch innigere Bande
zwischen den Menschen knüpfen, die führend in der
Heimatforschung tätig waren, dabei aber doch den ver
schiedensten Ständen, politischen Parteien und weltan
schaulichen Richtungen angehörten. Und gerade in diesem