Full text: Der Inn-Salzachgau 38. Heft 1935 (38. Heft / 1935)

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Ortsmuseen, vor allem aber eine starke Belebung des 
Heimatgedankens im Tagungsorte und zwar innerhalb 
und außerhalb des veranstaltenden Ortsvereines zur 
Folge hatten, möge zum Schlüsse noch erwähnt werden. 
Vellage t. 
Aufruf an alle yeimatkunölich arbeltenöen Vereine 
Ües Inn- unö Valzachgaues. Frühling ^9&o t ) 
Der Ausgang des Krieges hat uns allen in einer Sprache, 
wie sie erschütternder noch kein Volk vernahm, gepredigt, wo 
die Quellen unserer Kraft und unserer Zukunft liegen. Andere 
helfen uns nicht, unser Vertrauen ans die Menschheit hat uns 
bitterlich enttäuscht, nur von uns selbst und von unserer 
Heimat kann die Erlösung kommen. Beleben und ^verbreiten wir 
die fromme und strenge Arbeit, die einfache Sitte und das 
treue Zusammenhalten, das unsere Väter stark und froh 
machte, es wird auch die Kinder und Enkel behüten und segnen. 
Viele Zeichen deuten darauf, daß diese Erkenntniss im 
wertvollen Teil unseres Volkes sich überall regt, überall wächst 
wieder die Liebe zur deutschen Heimat und zum ^ deutschen 
Volkstum. Unser Aufruf wendet sich an Alle, die in der 
Heimatfreude einen Grund st ein für den Wieder 
aufbau unseres Volkes sehen, an Alle, die in tat 
kräftiger Arbeit als Einzelne oder in Vereinen die Heimatbe 
wegung pflegen. Die Not der Zeit aber, das Gewicht der Auf 
gabe. das hohe, lautere Ziel verlangen dringend auch auf 
diesem Gebiete die Zusammenfassung aller. Kräfte, freilich 
innerhalb gewisser Grenzen. Gegenden mit ähnlichem Land 
schaftsgepräge, bewohnt vom gleichen Volksstamm, mit gleicher 
Geschichte und Kultur sind da natürliche Einheiten. Das Inn- 
viertel, die östlichen Grenzbezirke von Ober- und Niederbayern, 
der Salzburgische Flachgau und das Berchtesgadner Land 
bilden einen solchen einheitlichen Heimatgau. Was uns von 
Kufstein und Salzburg bis Passau die Städte am Inn und 
Salzach mit ihren trotzigen Vesten, hochragenden Kirchen, Rat 
häusern und Marktplätzen von alter Geschichte künden, was in 
den Siedelungen des angrenzenden Flachlandes das Volk singt 
und -sagt, das ist durch jene beiden Flüsse nicht geschieden, 
sondern gleiches Volkstum, gleiches erhaltenswertes Volksgut 
— seine Pflege unsere heilige Pflicht! 
Wir rufen deshalb alle heimatkundlich tätigen Vereine 
in diesem Inn- und Salzachgau und alle sonst als Einzelne 
arbeitenden Kräfte hiemit zur Zusammenarbeit auf. 
Wir wollen aber keinen neuen Verein gründen. Jeder 
Verein soll wie bisher in seinem freigewählten Gebiete, in 
seiner gewohnten Art, die ja so oft von Persönlichkeiten ab 
hängt, arbeiten. Gerade diese persönlichen Verschiedenheiten 
geben der Heimatbewegung ebenso viel Reizvolles, wie Nütz-
	        
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