Volltext: Sechstes Bändchen (6. 1916)

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Und dann versteht man erst das Herz und die Liebe zur Heimat, die 
unser Dichter Stelzhamer in seinem trauten Lied: 
„Hoamatland Hoamatland, 
I Hab Di so gern, 
Wia a Kinderl sei' Muata, 
A Hünderl sein Herrn" 
 
zum durchbrechenden gewaltigen Ausdruck brachte. 
 Dann findet man erst, daß man noch eine Heimat hat, die einem das 
Vaterhaus, die Herzensfreude und alles ist, zu der man sich hingezogen fühlt in 
schönen, sternklaren Sommernächten und in den Stunden der düsteren, schweren 
Wintertage. 
 Wohl schwer lastet das Unglück dieses Krieges auf unserer Seele, all die 
letzten vielen und blutigen Entbehrungen eines von allen Seiten verratenen und 
verlassenen Volkes. 
 Wohl müssen wir uns der eisernen Siegerfaust unserer unerbitterlichen 
Feinde beugen, wohl droht man in uns das letzte nationale Gefühl zu ersticken. 
— Nur zu, Ihr Herren, die Ihr doch auch Menschen seid, nehmt uns alles, Hab 
und Gut, Froheit und Recht, wenn Ihr es gewaltig verlangt, doch — der ent- 
schloffene Mut und Wille unseres starken Volkes verläßt uns nicht, denn — eines 
ist und bleibt ewig unser, was Ihr uns nicht nehmen könnt', unsere bis ins Blut 
eingefleischte deutsche Sprache und unser liebes, schönes, deutsches „Hoamatland". 
Dort, wo die Bama schen' rausch'n, 
Und die Bachal lnsti plansch'n, 
Dort is' mei' liab's Hoamattal, 
„Grüaß Di Gott tausendmal". 
Du mei liab's Hoamatland, 
Hab Di sakarisch gern, 
Wann i Di müaßt laß'n 
I moan, i müaßt sterb'n. 
Dei' Grund und Dei' Bod'n 
Steht fest als wia Erz, 
Und deutsch bleibst mei' Hoamat, 
So deutsch wia mei' Herz. 
Ternitz a, d. Südbahn.  M. Scherbaum, aus Neufelden. 
* * 
* 
Ein Beittrag zu den volksbekannten Persönlichkeiten, 
 
Der Hostinger- oder Lottenemichl. 
(Von Anton Kiesl in Wien.) 
 
Es dürfte beiläufig 20 Jahre sein, daß er, zwischen 60 und 70 Jahre alt, 
gestorben ist. Seinen wirklichen Namen weiß ich nicht, doch das tut nichts zur 
Sache. Bekannt war er in der Umgebung von Pfarrkirchen. Er nannte früher 
einmal ein kleines Anwesen sein Eigen. Durch eine grenzenlose Leidenschaft im
	        
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