— 109 — Und dann versteht man erst das Herz und die Liebe zur Heimat, die unser Dichter Stelzhamer in seinem trauten Lied: „Hoamatland Hoamatland, I Hab Di so gern, Wia a Kinderl sei' Muata, A Hünderl sein Herrn" zum durchbrechenden gewaltigen Ausdruck brachte. Dann findet man erst, daß man noch eine Heimat hat, die einem das Vaterhaus, die Herzensfreude und alles ist, zu der man sich hingezogen fühlt in schönen, sternklaren Sommernächten und in den Stunden der düsteren, schweren Wintertage. Wohl schwer lastet das Unglück dieses Krieges auf unserer Seele, all die letzten vielen und blutigen Entbehrungen eines von allen Seiten verratenen und verlassenen Volkes. Wohl müssen wir uns der eisernen Siegerfaust unserer unerbitterlichen Feinde beugen, wohl droht man in uns das letzte nationale Gefühl zu ersticken. — Nur zu, Ihr Herren, die Ihr doch auch Menschen seid, nehmt uns alles, Hab und Gut, Froheit und Recht, wenn Ihr es gewaltig verlangt, doch — der ent- schloffene Mut und Wille unseres starken Volkes verläßt uns nicht, denn — eines ist und bleibt ewig unser, was Ihr uns nicht nehmen könnt', unsere bis ins Blut eingefleischte deutsche Sprache und unser liebes, schönes, deutsches „Hoamatland". Dort, wo die Bama schen' rausch'n, Und die Bachal lnsti plansch'n, Dort is' mei' liab's Hoamattal, „Grüaß Di Gott tausendmal". Du mei liab's Hoamatland, Hab Di sakarisch gern, Wann i Di müaßt laß'n I moan, i müaßt sterb'n. Dei' Grund und Dei' Bod'n Steht fest als wia Erz, Und deutsch bleibst mei' Hoamat, So deutsch wia mei' Herz. Ternitz a, d. Südbahn. M. Scherbaum, aus Neuselden. * * * jßinWettrag zu den volksbekannten Persönlichkeiten, »er Ijostinger- oder Lottenemichl. (Von Anton Kiesl in Wien.) Es dürfte beiläufig 20 Jahre sein, daß er, zwischen 60 und 70 Jahre alt, gestorben ist. Seinen wirklichen Namen weiß ich nicht, doch das tut nichts zur Sache. Bekannt war er in der Umgebung von Pfarrkirchen. Er nannte früher einmal ein kleines Anwesen sein Eigen. Durch eine grenzenlose Leidenschaft im