Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
27. September. In dieser Lage traf die Armee am 27. September der Befehl des 
Oberbefehlshabers Ost zum Beziehen einer Dauer st ellung. 
Der Njemen-Armee hatte wie im Sommer zunächst die russische 
5. Arme e1) unter General Plehwe in einer Stärke von mehr als zehn 
Infanterie- und 9% Kavallerie-Divisionen^) gegenübergestanden mit dem 
Aufträge, die Düna-Linie, und an dieser vor allem Riga mit der See¬ 
befestigung Dünamünde, und die Festung Dünaburg zu halten. Ende 
August wurde der unterhalb von Iakobstadt stehende rechte Flügel der 
Armee als neue 12. Armee unter General Gorbatowski abgetrennt, die 
Zahl der eingesetzten Truppen dabei aber im ganzen nur um zwei Divisionen 
(II. sibirisches Korps) vermehrt und auch bei der unmittelbar folgenden 
Bildung der „Nordfront" unter General Rutzft5) nicht weiter erhöht. 
Vielmehr hatte die neue Nordfront für den Kampf bei Wilna alsbald zwei 
Divisionen wieder abzugeben^). Auch die ihr weiterhin zugedachten Ver¬ 
stärkungen (mehrere Korps und die neugebildete 2. Armee) wurden ihr bis 
auf vier Infanterie^)- und einige Kavallerie-Divisionen nicht zugeführt. 
Aber selbst diese Verstärkungen trafen mit großen Verzögerungen erst nach 
und nach an der Düna ein, die letzten erst gegen Ende September. Dafür 
wurde als Notbehelf eine Anzahl einzelner Ersatz-Bataillone aus dem 
Inneren des Reiches überwiesen. 
So vermochte sich die russische Nordfront zwar an der Düna und in 
den Brückenköpfen von Riga, Iakobstadt und Dünaburg gegen die immer 
wiederholten und geschickt geführten Angriffe der an Zahl unterlegenen 
deutschen Armee zu behaupten, war aber in keiner Weise imstande, die ihr 
seit dem 12. September wiederholt aufgetragene Offensive zur Entlastung 
der nordöstlich von Wilna schwer ringenden Nachbararmeen°) auszuführen. 
Daß die Bahn längs der Düna unter deutschem Feuer lag, erschwerte die 
dazu erforderliche rasche Kräfteverschiebung vom rechten zum linken Flügel 
der Heeresgruppe. General Rußki klagte, daß seine Truppen zur Lösung 
der ihm gestellten Aufgaben nicht ausreichten; die Verstärkungen ließen nach 
x)S. 448 ff. und 469 ff. 
2) Vom russischen linken Flügel beginnend: 2. finnl. Div.; 3% Kav. Div.; 
III. Korps mit ly3 Inf. Div.; XIX. Korps mit 2% Inf. Div., 4% Kav. Div.; 
XXXVII. Korps mit 1% Inf.- und 1 Kav. Div.; VII, sib. Korps mit 3 Inf. Div., 
Vs Kav. Div. und einigen Ldw. Vrig. 
3) S. 451. 
4) 53. und 2 finnl. Div. 
5) % XXIII., XXVIII. und % XXIX. Korps. 
6) S. 528.
	        
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