Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Kämpfe der Njemen-Armee. 
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Vor Dünaburg hatte die russische Stellung, auf weite Strecken durch 
Seen unterbrochen, von der Wilnaer Bahn im Süden bis zum Anschluß 
an den Strom im Norden eine Ausdehnung von reichlich 60 Kilometern. 
Fünf deutsche Infanterie-Divisionen^) waren hiergegen eingesetzt; etwa 
gleichstarke Kräfte standen, wie man richtig annahm, gegenüber. Nach 
Eintreffen schwerer Batterien wurde der Nordwestabschnitt der feindlichen 
Linien am 17. September unter zweistündiges Wirkungsfeuer genommen. 
Der anschließende Sturm brachte aber nur die Division Beckmann ein 
größeres Stück vorwärts, bei der über die Seen hinüber eine besonders 
wirksame Artillerieflankierung möglich gewesen war; die Division machte 
11 000 Gefangene. Der Gegner gab daraufhin vor drohendem neuen An¬ 
griff die Seenstellungen in der Nacht zum 20. September ganz auf. Die 
deutsche Cinschließungslinie konnte bis über Nowo Alexandrowsk nach 
Osten vorgeschoben und damit wesentlich verkürzt werden. Der am 21. Sep¬ 
tember gegen den Nordwestabschnitt unternommene Angriff brachte nur ört¬ 
liche Erfolge, während sich die Verluste mehrten. So war bei der aus 
älteren Jahrgängen bestehenden 88. Infanterie-Division seit Beginn des 
Angriffs mehr als die Hälfte der Infanterie-Regiments- und Bataillons¬ 
kommandeure gefallen oder verwundet. Die Stoßkraft der Truppen ließ 
schließlich nach. 
Inzwischen war bereits seit dem 14. September die bayerische Kaval¬ 
lerie-Division nach Süden entsandt worden, um den unmittelbaren 
Rückenschutz für die 10. Armee zu übernehmen^) und dann zu dieser über¬ 
zutreten. Am 22. September folgte die seither nördlich von Dünaburg ver¬ 
wendete 2. Kavallerie-Division, die am folgenden Tage unter dem Befehle 
des Generals von Richthofen zusammen mit der neu herangekommenen 
3. Infanterie-Division^) und der von der 10. Armee entsandten 1. Kaval¬ 
lerie-Division die Sicherung zwischen dem Narocz- und dem Dryswjaty- 
See übernehmen sollte. Vor Dünaburg wurden die Nüssen in zähem 
Ringen vom I. Reservekorps allmählich weiter zurückgedrückt. Andererseits 
schien sich jetzt ein Angriff gegen die deutschen Stellungen bei Mitau vor¬ 
zubereiten, wo unter General von Pappritz nur Truppen in Stärke von 
1% Infanterie-Divisionen und ^ Kavallerie-Division^) standen. 
!) Von rechts: Gruppe Lauenstein (Gen. Kdo. XXXIX. R. K. mit 88. I. D. 
u. Div. Beckmann), verst. I. R. K. (36., 1. u. 78 R. D.). 
-) S. 508. 
s)S. 519. 
0 6. R. D., Abtlg. Libau, 18 K. Br. 
Bts zum 
September
	        
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