Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die entscheidende Besprechung in Posen. 
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auf dem östlichen Weichsel-Ufer aus der Gegend von Przasnysz und nicht 
von Kowno her"P Der Kaiser teilte diese Auffassung. Angesichts der 
Gefamtlage wie der besonderen Verhältnisse des russischen Kriegsschauplatzes 
war auch er durchaus der Ansicht, daß der Angriff über den Narew weit 
bessere Aussichten biete als bei Kowno. Nach dem Vortrage des Generals 
von Falkenhayn empfing der Kaiser Gew 
bürg und Generalleutnant Ludendorff. 
rralfeldmarschall von Zinden - 
Der Oberbefehlshaber Ost trug 
in Gegenwart des Generals von Falkenhayn über die Gesamtlage im Osten 
und über seine Absichten entsprechend der 
dorff vor. Es war seit dem Winter das 
geben war, zur Frage der großen Opera 
seine Auffassung darzulegen. Cr schlug die Offensive der zu verstärkenden 
Njemen-Armee vor unter gleichzeitigem 
würfe des Kaisers hin gab er aber zu, t 
ob man an der Narew^Front oder nördlich des Njemen angreifen sollte"2) 
Cr glaubte dabei zum Nutzen des Ganzen zu handeln, wenn er zur Ver¬ 
meidung weiterer unerwünschter Reibung 
sichten des Chefs des Generalstabes des 
gäbe, um den eigenen Plan zu gegebener 
Dann führte der Kaiser seine Ab 
— wie Generaloberst von Plessen dam 
scheidung für die Offensive aus der Gegend von 
Przasnysz gefallen war ... Auf alle Fälle kommt auf diese Weise der 
Nähe wegen die Einwirkung fühlbarer und schneller zur Geltung, als solche 
von Kowno her erfolgen kann". 
Cin schriftlicher Befehl, der die Aufgabe des Oberbefehlshabers Ost 
klar umrissen hätte, ist nicht gegeben worden, und so gehen die Auffassungen 
über das Ergebnis der Besprechung in manchen Einzelheiten auseinander2). 
Denkschrift des Generals Luden¬ 
erstemal, daß ihm Gelegenheit ge- 
ionen dem Obersten Kriegsherrn 
Angriff gegen Kowno; auf (Ein¬ 
aß es „mehr Gefühlssache wäre. 
en den Widerstand gegen die Ab- 
Feldheeres einstweilen auf- 
Zeit wieder aufzugreifen. 
'ichten des näheren aus, „womit" 
als niederschrieb — „die Cnt- 
H Tagebuchaufzeichnung des Generalobersten von Plessen, der dem Vortrage 
beiwohnte, vom 2. Juli 1915. 
2) von Falkenhayn, S. 98. Diese Worte finden sich zuerst in einem Telegramm 
des Generals von Falkenhayn an den Oberbefehlshaber Ost vom 8. Oktober 1915. 
General Ludendorff bestätigte den Hergang durch eine Mitteilung vom Dezember 1931 
an das Reichsarchiv. Cs steht aber dahin, ob die Worte vom Kaiser oder vom 
Generalseldmarschall von Hindenburg gesprochen worden sind (vgl. von Hindenburg, 
S. 127 s.). 
3) Abgesehen von der Tagebuchaufzeichnung des Generalobersten von Plessen 
sind nur noch folgende Unterlagen aus jenen Tagen vorhanden: General Ludendorff 
vermerkte unter der Denkschrift vom 1. Juli: „Vortrag gehalten am 2. Juli Seiner 
Majestät durch den Generalfeldmarschall. Seine Majestät hat im Sinne der Ziffer 3 
entschieden." — In einem abends eingehenden Telegramm der Ober st en
	        
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