Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

General von Falkenhayn stimmt der Amfassungsoffensive zu. 
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eine zur Verfügung des k. u. k. Oberkommandos*) verbleibende, zum Vor¬ 
gehen östlich des Bug bestimmte Armee zu bilden, da der Schutz der Ost¬ 
flanke der 11. Armee auf die Dauer nur offensiv möglich ist. Eine nur ver¬ 
teidigungsweise Flankensicherung an der Bug-, Lipa-, Dniester-Linie ist 
bei weiterem Vordringen der 11. und 4. Armee verläßlich nicht durchführ¬ 
bar und wäre durch bloßes Strecken der nur über sehr geringe Stände ver¬ 
fügenden 2. Armee nicht zu erzielen, das um so weniger, als hier angenom¬ 
men wird, daß der Feind Truppen aus anderen Frontteilen über Kowel— 
Wladimir Wolynsk und über Dubno—Vrody heranführen wird, um nicht 
nur die Lücke zwischen seiner 3. und 8. Armee zu schließen, sondern auch die 
8. Armee angriffsfähig zu machen." 
Die Aussprache der Generalstabschefs der Verbündeten in Pleß am 
Nachmittage des 28. Juni schuf weiterhin Einhelligkeit in der Auffasiung, daß 
zur Crringung eines großen operativen Erfolges gegen die russischen Haupt¬ 
kräfte in Polen die Mitwirkung von Teilen des Ober¬ 
befehlshabers Ost entscheidend beitragen würde. In der Wahl des 
Ausgangspunktes und der Angriffsrichtung einer Offensive aus der deutschen 
Ostfront, für die verschiedene Möglichkeiten in Frage kamen, behielt sich 
General von Falkenhayn noch freie Hand, da er hierüber zunächst die An¬ 
ficht des Generalfeldmarschalls von Hindenburg hören wollte. Neben dem 
von Generaloberst von Conrad empfohlenen Angriff gegen den unteren 
Narew zog er auch einen Vorstoß längs der Pilica bis über die Weichsel 
sowie eine gleichzeitige Unternehmung bei oder unterhalb von Osowiec in 
Erwägung. In diesem Sinne richtete er noch am 28. Juni eine Anfrage 
an den Oberbefehlshaber Ost und erbat besten Stellungnahme^). 
JS.Die russische Güdwestfronr im Juni?) 
Karten 5 und 6, Skizzen 16 und 17. 
Die kurze Kampfpause nach dem Falle von Przemysl hatte General 
Iwanow zur Bildung neuer Reserven auszunutzen gesucht, die sich bei 
Lubaczow, Lemberg und Rohatyn sammeln sollten. Indessen schon am 
12. und 13. Juni setzten neue Angriffe gegen die Front der 3. und 8. Armee 
ein. Unter schwersten Verlusten, die beim XX IV. Korps allein am 12. und 
13. Juni sich aus etwa 70 vom Hundert der Gefechtsstärken beliefen, 
leisteten die Armeen hartnäckigsten Widerstand. Als aber die 3. Armee in 
heftigen Kämpfen am 14. Juni in die Linie östlich von Lezajsk—Lubaczow 
zurückgeworfen wurde, nahm General Vrussilow in der Nacht zum 16. Juni 
1) Ö.°u. Heeresleitung. — 2) S. 266. — 3) Anschluß an S. 192.
	        
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