Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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completorii vitam complevit XXIII. Februarii anno MDCCXXV, 
illuc spiritum transmissurus ubi omnis spiritus laudat Dominum 
anno aetatis LVII, sacerdotii XXX, regiminis XX cui hoc 
epitaphium posuit Gotthardus succesor." 
Es ist nun wohl ganz klar, daß auch die Tagebuchnoti¬ 
zen eines so hervorragenden, vielseitigen Abtes aufschlußreich 
und bemerkenswert sein müssen. Sie sind nicht nur für die 
Kultur- und Ordensgeschichte wertvoll, sondern sie geben auch 
auf die allgemeine Geschichte und besonders für die Kenntnis 
von Künstlern und Kunstwerken1, aber auch Beamtenschaft, 
Gerichtswesen und Verwaltung so manchen Ausblick, welcher der 
Veröffentlichung wert ist. Selbstverständlich muß auch der 
Umstand mit in Betracht gezogen werden, um ein besseres 
Verständnis und richtiges Urteil seiner Handlungsweise zu er¬ 
zielen, daß Abt Max gleich anderen ein Kind seiner Zeit war, in 
ihr lebte und wirkte. Aufgezeichnet sind diese Notizen 
nach damaligen Gebrauch in Schreibkalendern und zwar 
in dem »Neu Passauerischer Schreib-Calender (gedruckt) bey 
Maria Marg. Höllerin." 
Was die Orthographie anbelangt, so hält sich Abt Max 
ebensowenig an das damalige Neuhochdeutsch, wie andere, Hoch 
und Nieder seiner Umgebung. Ja sogar Provinzialismen, wie 
weiches G an Stelle von K, B statt P, umb statt um u. s. f. 
Sogar Dehnung, wo wir jetzt Verdoppelung haben, wie in 
Todfall (Todtfahl) und umgekehrt. Lateinische Worte und En¬ 
dungen finden sich durchs ganze Tagebuch. Ebenso behandelt 
er im lateinischen gebräuchliche Worte diesen ähnlich. Daher 
setzt er immer Abbt. Ferner wendet er willkürlich an i, ü, y; 
letzteres zumeist am Wortende. Wir bemühten uns nach Art 
der übrigen Tagebuchveröffentlichungen einen lesbaren Text 
wiederzugeben. Orts- und Personennamen blieben gleich, Ab¬ 
kürzungen wurden aufgelöst. Die Sperrungen stammen von uns. 
Unter Abt Max bestanden folgende Stiftspfarren: 
Stiftspfarre Lambach. — Neukirchen bei Lambach. 
— Aichkirchen bei Lambach, wurde von Neukirchen aus 
versorgt, selbständige Pfarrei von 1771 an, nachdem es 1677 dem 
Stifte inkorporiert worden war. — Maria Haid bei Frauen¬ 
haid in Ungarn, Diözese Raab, liegt bei Oedenburg. Statt dieser 
Pfarre wurde unter Kaiser Josef II. 1784 Pac’nmanning, Be¬ 
zirkshauptmannschaft Wels, übernommen. 
1 Dr. Guby in Wien hatte die Liebenswürdigkeit, einige Ergänzungen zu 
liefern.
	        
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