Volltext: Die Kriegsereignisse im Norden [1]

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der Truppen zu allmählicher Schwächung des Kolosses 
zu benützen, um mit der Zeit ein Gleichgewicht 
der Kräfte herzustellen, das schließlich zum Stege 
führen muß. 
Angesichts des notwendigen bedeutenden Kraftauf- 
wandes Deutschlands gegen Westen fiel diese Aufgabe 
im ersten Teile des Krieges der Hauptsache nach Gster- 
reich-Ungarn allein zu, das sich nicht darauf be¬ 
schränken durfte, den russischen Kräften bei einem Vor¬ 
stoß gegen unser Gebiet Widerstand zu leisten, sondern 
auch alles daran setzen mußte, möglichst große Teile 
der zunächst kriegsbereit werdenden russischen 
Feldarmeen aus sich zu ziehen und diese dadurch 
von einem Stoß in das Herz Deutschlands, in 
den Rücken der im Westen kämpfenden Haupt- 
kräfte, abzuhalten. Schien doch die mit vielem fran¬ 
zösischen Geld erkaufte Bundespfiicht Rußland vorzu¬ 
schreiben, seinem schwerringenden westlichen verbün¬ 
deten baldmöglichst durch einen Einfall in Deutschland 
unmittelbare Hilfe zu bringen. 
In welch zweckentsprechender Weise die schwierige 
und opservolle Ausgabe von unserer todesmutigen 
Armee in schweren Kämpfen gelöst wurde, läßt sich 
erst erkennen, wenn man rückschauend die Vorgänge im 
polnisch-galizischen Einleitungsfeldzuge des gewaltigen 
Kampfes überblickt, der seit mehr als acht Monaten 
die Aufmerksamkeit nicht nur der Beteiligten, sondern 
auch der neutralen Völker in atemloser Spannung hält 
und alles in Schatten stellt, was Völkerhader an kriege¬ 
rischen Leistungen je gebar. 
Im Augenblicke, als Rußlands Eingreifen den
	        
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