Volltext: Die Kriegsereignisse im Norden [1]

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im Westen wenden, die nach Eisenbahnnetz und 
Truppendislokation am schnellsten auf den platt treten 
und den industriereichsten Teilen des Deutschen Reiches 
gefährlich werden konnten. Nach den schon im Frieden 
bekannten organisatorischen Daten warf der Mobilisie- 
rungsbefehl 45 Linien- und Reservedivisionen, 
ferner \°) Reservebrigaden, insgesamt rund 73 fran¬ 
zösische Infanterietruppendivisionen, gegen die deutsche 
Grenze, dazu mußten 6 belgische und die für den 
Krieg auf dem Festlands sofort verfügbaren 6 engli¬ 
schen Infanterietruppendivisionen gerechnet werden, 
eine Masse von 85 Divisionen. Deutschland mußte 
daher von seinen WO Linien- und Reservedivisionen 
mindestens 90 auf dem westlichen Kriegsschauplatz 
verwenden. Gegen den östlichen Feind, die Russen, 
blieben außer Formationen der Landwehr nur zehn 
Divisionen übrig, denen erst viel später nach zuverlässiger 
Sicherstellung des eigenen Gebietes gegen die west¬ 
lichen Feinde Verstärkungen zukommen konnten. 
Der Krieg gegen Rußland mußte von vornherein 
als ein langwieriges Ringen gegen die Zahl aufge¬ 
faßt werden. Sowohl feine bereitgehaltenen militärischen 
Kräfte als auch jene, die es seinem großen Reservoir 
an Ergänzungsmannschaft zu entnehmen vermochte, 
konnte es selbst bei bester Organisierung nur nach 
und nach zur Geltung bringen. Dieser Umstand schloß 
die Beendigung des Krieges gegen Rußland in einem 
kurzen Feldzuge aus. An Stelle des Strebens nach 
einem einzigen siegreichen Schlage mußte die Absicht 
treten, die eigene Überlegenheit an moralischen Faktoren 
des Ljeeres, an Ausbildung, Bildungsgrad und Geist
	        
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