Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Bombenangriffe auf England. 
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Raum selbst, sondern in dem gesamten vom An-und Rückfluge beunruhigten 
Raum. In den von Fliegeralarm betroffenen Gebieten stellten 75 v. H. der 
Munitionsarbeiter die Arbeit ein. Im ganzen wurden durch Nachtangriffe 
über 800 Personen getötet oder verletzt*), London hatte mit 538 Personen 
den größten Anteil. 31 Gebäude der Stadt wurden völlig zerstört, 162 
schwer beschädigt, 75 sich ausdehnende Brandherde waren entstanden. 
Besonders schwer aber fiel die Wirkung aus die seelische Haltung der Lon¬ 
doner Bevölkerung ins Gewicht. Während der Angriffswelle Ende Sep¬ 
tember stieg die Erregung ständig und versetzte die Negierung in Sorge. 
Schließlich führten die Luftangriffe aber doch zur Versteifung des 
englischen Widerstandswillens. Sie wurden zum Anlaß genommen, um 
die Mannschaftswerbung anzuspornen und die nationalen Kräfte wach¬ 
zurütteln. „Der großzügige Ausbau des ganzen Militärflugwesens in 
England während des Krieges und letzten Endes sogar die Schaffung eines 
gesonderten Luftfahrtdienstes sind zum größten Teil aus die von Bomben 
geschwängerte Atmosphäre zurückzuführen, welche in den englischen 
Städten explodierten" ?). 
Als Erwiderung der deutschen operativen Luftangriffe 
führten die Franzosen und weiterhin auch die Engländer Bombenangriffe 
auf das deutsche Heimatgebiet durch. Die Hauptangrifse richteten sich 
gegen das lothringisch-luxemburgische Industriegebiet einschließlich Metz; 
die Zahl dieser Angriffe betrug nicht weniger als 43. Sie hatten das Ziel, 
durch Lahmlegung der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte das ganze Eisen¬ 
erzbecken abzusperren. Dank der wirksamen Abwehr gegen die meist nicht 
einheitlich durchgeführten Angriffe wurde dies nicht erreicht. Fm übrigen 
wurden das Saargebiet zwölfmal, die Pfalz mit Mannheim und Ludwigs¬ 
hafen zehnmal, Stuttgart fünfmal, Frankfurt a. M. sowie Trier und Um¬ 
gebung viermal, Freiburg i. Br., Ossenburg und Tübingen dreimal, Lahr 
und Oberndorf zweimal angegriffen. 
Der durch feindliche Luftangriffe auf das deutsche Heimatgebiet ver¬ 
ursachte Schaden war im Vergleich zur Zahl der Angriffe gering. Die 
Gesamtzahl der Toten und Verletzten betrug etwa 250. 
1) Gesamtverlust in England im Jahre 1917 mehr als 2100 Personen. 
2) Amtl. engl. Werk, „The War in the Air“, V, S. 153.
	        
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