Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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jedoch nicht zur Durchfühung, da, obgleich der Infanterie- und Artillerie- 
aufmarschl bereits völlig beendet und sogar die Sturmgassen in den Draht¬ 
hindernissen geöffnet waren, das Unternehmen „wegen Änderung der all¬ 
gemeinen Lage" aufgegeben wurde. 
Zu dieser Zeit waren die Stellungen des Brigadeabschnittes in vor¬ 
züglichem Verteidigungszustand. Die beiden Skizzen zeigen, was die bra¬ 
ven Pioniere und Sappeure im Vereine mit der Besatzung geleistet 
hatten. Man muß dabei auch berücksichtigen, daß mit den Schwierigkeiten 
der Verpflegslage schon seit dem Jahre 1917 auch der Kräftezustand der 
Truppen stark gesunken war. Der Mangel an genügender Nahrung und 
an Kleidung hatte auch vor dem Kämpfer im Schützengraben nicht halt¬ 
gemacht. Die Fleischrationen wurden immer kleiner, das Brot immer un¬ 
genießbarer. Trotzdem aber versahen Offiziere wie Mannschaften ihren 
Dienst, wenn auch nicht mit großer Begeisterung — man war doch auch 
schon im vierten Kriegsjahr — so doch in einwandfreier Weise. Das eiserne 
soldatische Pflichtgefühl hielt alle aufrecht. Darin lag auch der Grund, 
daß weder die Propaganda aus dem Hinterland, noch die Feindpropaganda 
von vorne, die die Disziplin zersetzen sollten, eine Wirkung ausübten. 
Der Geist der Kaiserjäger blieb bis zum letzten Tag ein vorzüglicher. 
Auch die Italiener hatten nicht nur ihre Platte, sondern auch die 
Verteidigungsanlagen östlich und westlich davon aufs beste ausgebaut. 
In ihrem Verteidigungssystem waren zwei Linien zu unterscheiden. Eine 
Hauptstellung von Sogi—Lora47)—Palom—Corno di Pasubío (Zene- 
vri) und eine vorgeschobene Stellung von Nido delle Roccie—Gemello— 
198548)—Panettoni49)—Dente (Piatte)—Lunetta50)—Ferro di cavallo51)— 
Cappello di Carabinieri.52) 
Als Hauptstütze der ganzen Verteidigung war der Palom (Pasubio) 
bestimmt, während die Platte (Dente) als eine zu seinem Schutz vor¬ 
geschobene Stellung gedacht war. Sowohl der Palom, wie auch die Platte 
waren mit vielen kavernierten Maschinengewehr- und Geschützständen 
versehen und hatten Kavernen in großer Zahl. Eine sehr stark befestigte 
Flankierungsanlage bildete der Corno di Pasubío (Zenevrí), Er besaß 
12 kaverníerte Maschinengewehrstände mit der Hauptschußrichtung auf 
den Eselsrücken, ferners auf das Gelände zwischen der Haupt- und der 
vorgeschobenen Stellung und vor den Sattel 2081. 
Kaverníerte Geschützstände mit flankierender Wirkung gab es 
außerdem auch noch auf Ometto. 
Während der Sommer ohne größere Angriffstätigkeit des Gegners 
zur Neige ging, nahte der Herbst mit seinen folgenschweren Ereignissen. 
47) Sogi—Lora — Cosmagonabsturz in die Vallarsa (Kote 1970—2043, Spez.-Karte). 
48) Die österreichischen Stellungsbezeichnungen sind für: Nido delle Roccie — 
Felsabsturz westlich Sogi; Gemello — ital. Stellungsteil bei Mga. Zocchi — kavernierter 
Fels genannt; 1985 — Kote zwischen 2043 und 2116, etwa; im Räume der Sektion 5 der - 
ehemaligen Cosmagonstellung. 
49) Panettoni = Adolph- und Heinischhügel. 
50) Lunetta — Cadorna-West. 
51) Ferro di Cavallo = CadornahtigeL 
52) Cappello di Carabinieri — Cadorna-Ost.
	        
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