Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. 
1. Armee. 
November 1916 Die Abschnitte beiderseits der Ancre und bei Le Transloy—Boucha- 
vesnes blieben Brennpunkte. Anfang Dezember wurden Anzeichen für einen 
bevorstehenden größeren Angriff gegen die deutsche Stellung zwischen 
Monchy au Vois und Gommecourt beobachtet. Um dort einheitliche Ge- 
fechtsführung zu gewährleisten, wurde am 7. Dezember die „Gruppe N" 
unter General der Infanterie Ritter von Fasbender (Generalkommando 
des I. bayerischen Reservekorps) mit 26. (württembergischer) und 2. Garde- 
. Reserve-Division neugebildet. Es kam aber nur noch zu einem mißglückten 
Teilvorstoß der Engländer bei Monchy am 13. Dezember. Unter feind- 
lichem Feuer, Kampftätigkeit, ungünstiger Wetter- und Rachfchublage litt 
die Truppe im Armeebereich so stark, daß auch noch im Dezember acht 
erschöpfte Divisionen durch frisches ersetzt werden mußten. 
Auch im Januar blieben die feindliche Infanterie und Artillerie sehr 
rührig, eine Verminderung der gegnerischen Batterien war noch nicht fest- 
gestellt. Infolge der ungünstigen Witterungsverhältnisse machte der Aus- 
bau der Stellungen kaum mehr Fortschritte. Aufenthalt und Arbeit in dem 
lehmigen, verschlammten Kampsgelände verbrauchten neben den Einflüssen 
der Gefechtstätigkeit die Kräfte der Truppe stark. Erwägungen über 
Räumung von Teilen der vorderen, nicht instand zu haltenden Linien führten 
am 13. Januar zur Aufgabe von vorspringenden Stellungsteilen der 
Gruppe A zwischen Serre und der Ancre, wo sich die britischen Angriffe 
am stärksten fühlbar machten. Auch zwischen Monchy und Serre deuteten 
Anzeichen auf eine sich vorbereitende größere feindliche Unternehmung hin. 
Infolgedessen mußten die Gruppen N und A durch Einschieben der in 
Bildung begriffenen 220. Infanterie-Division') auf dem Nordflügel ver- 
steift werden. Im übrigen gab die Armee im Januar aus ihrem Bereich 
Truppen in Stärke von rund acht Divisionen ab und erhielt dafür nur eine 
aus dem Osten zugeführt. Trotz dieser Schwächung standen Ende des 
Monats in ihrer knapp 50 Kilometer breiten Front immer noch 14 Divi- 
sionen Infanterie, fünf weitere dahinter. Seit Mitte Januar zählte die 
Armee nach Neueinteilung nur noch vier Gruppen'). 
2. Armee. 
Besonders die Stellungen zwischen Biaches und Ehaulnes lagen im 
Herbst wiederholt unter heftigem Feuer; häufig verwendeten die Franzosen 
hierbei Gasgranaten und Gasminen. Zu erfolglosen feindlichen Blas- 
') 18., 33., 26., 199., 214. Z. D., 9. R. D., 5. bayer. R. D., 4. Crs. D. 
-) S. 592. 
3) Skizze 16.
	        
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